Megadeth Peace Sells... But Who's Buying? (1986) - ein Review von Monolith

Megadeth: Peace Sells... But Who's Buying? - Cover
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1 Review
101
101 Ratings
9.11
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Heavy Metal, Power Metal, Speed Metal, Thrash Metal


Monolith
22.04.2015 22:03

Es gibt in der Metalszene immer wieder Sachen, die mich zum Kopfschütteln bringen. Und manche sind so banal, dass ich mich frage, warum sie trotz ihrer Banalität bis heute noch fortbestehen. Wie die ewige Frage, welche Band denn nun besser sei - Metallica oder Megadeth? Und dementsprechend dann, wer nach dem besseren Debüt noch die besseren Nachfolger abgeworfen hat. "Ride the Lightning" oder doch lieber "Peace sells... But Who's Buying?"? Ernsthaft? Es gibt so viele Probleme auf der Welt, mit denen man sich eher beschäftigen würde, aber Fans und Fanlager prügeln sich darüber, welche Musik besser ist? Es wäre nicht so traurig, wenn es nicht noch heute Leute gäbe, die ihre Zeit mit so einem Müll verschwenden. Ich will meinen Teil gar nicht zu dieser "Diskussion" beitragen, kann ich auch nicht, da ich mich doch lieber mit relevanteren Dingen im Leben beschäftige. Diesen Leuten sei aber gesagt: hört auf euch lächerlich zu machen! Ihr habt die Möglichkeit zwei Hintern zertretende Bands zu hören und anstatt dass ihr beide genießt, überlegt ihr euch, ob ihr den besseren Musikgeschmack habt.

Nun aber zum Album: Wenn man das heftige "Killing is my Business..." überlebt hat, dann wird man mit "Peace Sells..." erst recht seinen Spaß haben, denn Mustaine schmeißt nochmal eine fette Packung Riffs in die Menge. Das fängt mit dem krachenden Opener "Wake up Dead" an, auf dem man bereits erahnen kann, was einen auf dem Album erwartet. "The Conjuring" wirkt anfangs bedrohlich, sobald dann aber der Bass kommt und Dave losspricht, dauert es nicht mehr lange, bis parallel zum fetten Solo einem die Riffs um die Ohren fliegen.

Mein absolutes Highlight auf dem Album ist aber das unglaubliche "Devil's Island", das nach dem Titeltrack "Peace sells" kommt. Ein Thrashhit ohnegleichen und spätestens beim Chorus sollte keiner mehr ruhig bleiben können!

Das darauffolgende "Good Mourning/Black Friday" fängt melodisch und etwas trist an und ist genau deshalb ein Ausnahmesong auf dem Album. Nach der ersten Minute fangen dann aber die ersten thrashigen Spielereien an und dann entwickelt sich das Lied erst. Es folgen absurde Solos und schwere Riffs. Mustaine ist auch stimmlich so lebhaft wie immer - mit seinen typischen Versuchen bedrohlich zu singen oder sein Gekreische - und nach nicht einmal einer halben Minute ist man mitten im Lied. Es wird im Megadeth-Stil geprügelt - schnell und rhythmisch zugleich, der Bass holt einiges an Energie raus - und man hat am Ende ein sechseinhalb minütigen Megatrack mit allem was hochwertigen Thrash Metal ausmacht.

Man könnte eigentlich jeden beliebigen Track auf dem Album nehmen, auch die letzten beiden Stücke "Bad Omen" und "My Last Words". Jedes Stück hat enormes Potential und befriedigt die Ohren eines jeden Thrashfans. Eine Tonne an Riffs gepaart mit dem fetten Bass und der lebhaften Art von Mustaine, der jede einzelne Note die er spielt lebt, was man einfach immer heraushört, wenn man die Stücke auf diesem Album hört.

Wenn man das von Willie Dixon stammende "I ain't superstitious" abzieht, das eine gute Abwechslung zu all dem Geprügle bildet, hat man hier ein perfektes Thrash Metalalbum. Man kann es nicht fassen, aber so simpel dieses Album gestrickt zu sein scheint, so genial ist es gleichzeitig. Dieses Album hat Geschichte geschrieben und gehört zusammen mit "Rust in Peace" in den Schrank eines jeden Thrashfans!

Und zum Schluss noch eine kleine Info: Viele Lieder von "Peace Sells... But Who's Buying?" wurden nicht erst nach dem Debütalbum geschrieben. Mustaine hatte schon ein Großteil der Lieder nach dem Ausstieg von Metallica (vielleicht auch währenddessen?) im Gepäck. Einen Teil davon stellte er auch auf seiner Tour 1984 vor. Dort durfte kein Geringerer als Kerry King anwesend sein. Leider war der Zwist zwischen Metallica und Megadeth noch frisch, so waren Fans und Mustaine selbst nicht gerade abgetan Anti-Metallica-Chöre zu rufen, womit wir wieder bei der Einleitung meiner Rezension angelangt wären...

Punkte: 10 / 10


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