Neal Morse One (2004) - ein Review von Kubi

Neal Morse: One - Cover
2
2 Reviews
6
6 Ratings
8.58
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Progressive Metal
Rock: Progressive Rock


Kubi
19.07.2008 13:05

Es soll Fans geben, die den Ausstieg von Neal Morse bei SPOCK'S BEARD vor zwei Jahren immer noch nicht überwunden haben. Und das, obwohl sich beide Lager mit bärenstarken Alben im Rücken zurückmeldeten und auch live dokumentierten, dass weiterhin mit SPOCK'S BEARD und NEAL MORSE zu rechnen ist. Dabei verwundert die Konstanz, mit der Neal Morse komplexe Alben auf den Markt wirf, schon etwas, wollte sich Neal doch mit seinem Ausstieg bei den Bärten wesentlich stärker auf Gott und seinen Glauben konzentrieren.

Doch es scheint, als hätte Neal einen Weg gefunden, Glauben und Musik zu kombinieren. Auf "Testimony" beschrieb Neal Morse, wie er zu Gott fand, während er sich auf "One" auf das Verhältnis zwischen Gott und der Menschheit konzentriert. Dabei empfinde ich "One" als textlich etwas direkter, so dass die verstärkte Benutzung von Passagen wie 'We live to praise his name' bei manchen Hörern einen etwas aufdringlichen Touch haben könnte.

Musikalisch gibt es jedoch genau das, was man als Fan des genialen Fließband-Songwriters erwarten kann. Großes, progressives Audiokino im Verbund mit einer gehörigen Prise Musikgeschichte. Schon der 18-minütige Opener 'The Creation' bietet alles, was man schon von SPOCK'S BEARD und TRANSATLANTIC gewohnt war. Brillante Instrumentalabfahrten, kunstvoll eingeflochtene Tastentöne, gefühlvolle Streicher, akustische Gitarrenakrobatik und die unnachahmliche Stimme von Neal, der auch diesmal wieder bis auf die Rhythmusarbeit alle Instrumente selbst eingespielt und natürlich alle Songs selbst geschrieben hat. Die Rhythmusarbeit übernahmen Randy George am Bass und einmal mehr Mike Portnoy, der seine Felle wieder sehr harmonisch, zurückhaltend und songdienlich spielt.

Das neunminütige 'Author Of Confusion' könnte auch glatt 'Thoughts, Pt. III' heißen. Harte Gitarren, schräge Riffs und großartiger Satzgesang beweisen, dass Neal so einen Song auch ohne seine alten vier Mitstreiter hinbekommt. Das erneut 18-minütige 'The Separated Man' ist in der Grundausrichtung einen ganzen Tacken härter als 'The Creation' und verblüfft einmal mehr mit Arrangements, die auch von YES oder GENTLE GIANT stammen könnten und gleichberechtigt neben wunderschön eingängigen Melodien existieren können. Dazwischen gibt es mit 'The Man's Gone', 'Cradle To The Grave' und 'Father Of Forgiveness' typische, kurze, balladeske Töne zu hören, wobei vor allem das gefühlvolle, mit weiblichen Backingvocals aufgewertete 'Cradle To The Grave' für meterdicke Gänsehaut sorgt. Mit starkem Bläsereinsatz und fröhlich beswingt läutet das neunminütige 'Reunion' den Abschluss dieses Werkes ein. Und mehr als einmal habe ich nach diesen 80 Minuten noch einmal die Play-Taste an meinem CD-Player gedrückt. Wundervoll.

"One" erscheint, wie bei InsideOut üblich, auch als Limited Edition, der eine 40-minütige Bonus-CD beiliegt, auf der neben fünf Songs von NEAL MORSE auch noch vier Coverversionen von THE WHO, U2, GEORGE HARRISON und BADFINGER zu hören sind.

Wie immer, wenn Neal Morse an einem Album beteiligt ist, fällt mir auch diesmal das Fazit leicht. Fans und Jünger dieses Sohnes Gottes – und so, wie er Songs schreibt, ist er das wahrscheinlich tatsächlich – können auch hier wieder blind zugreifen und werden dann in den nächsten Monaten kaum ein anderes Werk auflegen. Bleibt nur ganz egoistisch zu hoffen, dass diesmal die Tour auch in Berlin halt macht.

Anspieltipps: The Creation, Author Of Confusion, The Separated Man, Cradle To The Grave

http://www.powermetal.de/review/review-4853.html

Punkte: 9 / 10


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