Woran das liegt?
Nun, wer es schafft, anspruchsvolle/komplexe Musik (noch dazu ein Konzept-Doppelalbum) so emotional und songdienlich klingen zu lassen, der hat schon mal grundsätzlich meine Hochachtung!
Und auch wenn der bisher ziemlich einmalige Stilmix (Psychedelic, Progressive und Stoner Rock treffen auf Jazz und Klassik) für mich anfangs noch an einigen wenigen Stellen etwas gewöhnungsbedürftig klang, wirkt doch alles äußerst homogen und es gibt viele atmosphärische und auch richtig mitreißende Momente, was bei "progressiver" Musik ja auch keine Selbstverständlichkeit ist. Hier wird Progressivität also nicht zum technikverliebten Selbstzweck. "Death Defying Unicorn" muss man als Gesamtkunstwerk verstehen. Obwohl die meisten Stücke (bis auf die kurzen Instrumentale) auch durchaus für sich stehen können, offenbart sich dem Hörer das Album erst bei Genuss am Stück in seiner vollen Pracht, da viele Songs ineinander übergehen, bzw. durch Interludes miteinander verbunden sind und sich manche Themen auch in Variationen wiederholen, sodass man das Gefühl hat, eine aufregende Reise mitzumachen, von positiver Aufbruchstimmung am Anfang über alle erdenklichen Höhen und Tiefen (auch recht düstere Momente gibt es hier zu hören wie z.B. in "Oh Proteus - A Prayer") bis hin zum grandiosen Finale inklusive Rekapitulieren der Reise (Im Abschließenden "Into The Mystic" werden unter anderem noch mal Themen aus "The Hollow Lands" aufgegriffen).
Wer auch nur in irgendeiner Weise etwas mit Progressive Rock (besonders dem der frühen 70er), Progressive Metal oder einfach anspruchsvoller (und doch irgendwie eingängiger) Musik anfangen kann, sollte sich diese Kollaboration auf jeden Fall mal anhören (und die nötige Zeit dafür mitbringen) - es lohnt sich!
Punkte: 10 / 10