Musikalisch entfernen sich Joyless von ihren Metal-Wurzeln und besinnen sich stattdessen auf den dreckigen Post-Punk-Sound à Joy Division, wobei man ihnen eine Nirvana-artige Radiokompatibilität nicht aberkennen kann. Mit der blondhaarigen, fröhlich in das Bandfoto lächelnden Ida Hellebo ist die perfekte Besetzung für eine gottverlassene, zynische Stimme ausgesucht worden. Ihr gelingt es tatsächlich, eiskalte Hoffnungslosigkeit auf scheinbar fröhlichen Liedchen zu transportieren. Einen Beitrag dazu leisten auch sicher die Texte. Kostprobe:
I am lost
And I feel so alone
But it really doesn't matter
There ain't a thing I can do
Judgement day
Let me know when you are there
I want to see
The world go down
Die technische Seite ist simpel und überhäuft mit Ecken und Kanten, eben typisch für das Vorbild des 80er-Punks. Aber wie soll man dem Leben den Stinkefinger zeigen, wenn alles glatt gebügelt und durchdacht klingt? Die Basslinien sind megageil, die Gitarre schmutzig und die Drums einfach nur obligatorisch. Leider ist dieses Album keine Musik für den Alltag, außer man ist Weltuntergangsfetischist. Die Scheibe ist wirklich depressiv.
Punkte: 8 / 10