Wobei das Material auf „Golden Age“ gar nicht so neu ist, jedenfalls nicht für die Band. Geschrieben und komponiert wurden die Stücke bereits im Frühjahr 2008, kurz nach der Veröffentlichung von „Knell“. 13 Musiker beteiligten sich über drei Jahre hinweg an der Fertigstellung des Albums. Nicht zuletzt darauf ist vielleicht auch zurückzuführen dass dieses Album so vielschichtig geworden ist. Nicht das Nucleus Torn dies nicht schon immer waren, aber hier ist es doch noch etwas anders. Man erkennt natürlich die Handschrift Nucleus Torn´s mit ihrer Neofolk und Mittelalter Klangwelt, aber auch die Anlehnung an die progressiven Züge des 70er Jahre Rocks. Auch die metallische Seite des Ensembles kommt hier, wenn auch nur kurz, wieder zu tragen. An entsprechender Stelle sorgt dieses allerdings für ein „Wach auf“ Erlebnis. Gesanglich bestimmen hauptsächlich die relativ sanften weiblichen Stimmen die Musik, welche aber auch mal etwas härter zur Sache gehen können. Das männliche Gegenstück kommt weniger Auffällig daher, weiß aber im metallischen Part von „Death Triumphant“ mit fiesen Death Vocals zu überzeugen.
Die Grundstimmung der Musik ist sehr dunkel und vor allem in den sehr ruhigen und atmosphärischen Passagen lädt sie dich direkt ein, in Gedanken zu versinken oder dich einfach fallen zu lassen. Technisch gesehen machen die Schweizer, wie immer, einen klasse Job. Das ausgefeilte Songwriting lässt natürlich auch viel Platz sich auszutoben. So kommen Stromgitarren und Drums genauso zu tragen wie Cello, Akustik Gitarre, Streicher oder auch diverse Bläser und Flöte. Die Produktion ist, wie bei Prophecy standardmäßig, auf sehr hohem Niveau und verleiht dem Album die nötige Präsenz.
Fazit: Die Musik auf „Golden Age“ ist wie bei Nucleus Torn üblich; relativ sperrig und schwer zugänglich. Sie zwingt den Hörer praktisch dazu sich mit ihr zu beschäftigen. Der Große Pluspunkt an dieser Geschichte ist natürlich; dass, wenn du dies denn tust, du in die „verschlungene“ Welt von Nucleus Torn eintauchen kannst und somit die Musik auch besser verstehen lernst. An „Andromeda Awaiting“ reicht´s nicht ganz ran, aber mit 8/10 Punkten macht „Golden Age“ auch ‘ne gute Figur!
Punkte: 8.5 / 10