Dragonland Under The Grey Banner (2011) - ein Review von silentforce81

Dragonland: Under The Grey Banner - Cover
1
1 Review
4
4 Ratings
9.00
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Melodic Metal, Power Metal


silentforce81
19.11.2011 11:15

Ganze fünf Jahre ist es schon her, dass DRAGONLAND mit ihrem Album "Astronomy" die Aufmerksamkeit auf sich zogen. Mit diesem Album hatten sich die Schweden im Vergleich zu den Vorgängern "Holy War" und "Starfall" ganz deutlich weiterentwickelt, und dennoch bekamen sie für meinen Geschmack nicht die Aufmerksamkeit, welche sie in Anbetracht der Klasse dieses Silberlings verdient hätten.

Nun stehen die Jungs um Sänger Jonas Heidgert mit einer neuen Scheibe namens "Under The Grey Banner" auf der Matte, und die Frage steht im Raum, ob die lange Pause der Band gut getan oder geschadet hat. Und um die Antwort darauf gleich vorweg zu nehmen: Es hat ihnen verdammt gut getan, denn man merkt dem neuen Album zu jeder Sekunde an, dass sich hier viele Gedanken gemacht wurden, und dass hier viel Liebe in jedem Detail steckt.

Das Intro 'Ilmarion' stimmt den Hörer mit seinem soundtrackartigen Charakter schon mal auf die Reise ein, die einem im Laufe der Scheibe bevorsteht. Dieses Intro hätte hervorragend zu Filmen wie "Fluch der Karibik" oder "Herr der Ringe" gepasst, und an letzteren erinnert auch die gesprochene Passage zu Beginn des folgenden 'Shadow Of The Mithril Mountain' bei welchem man sofort an die Erzählerin der Eröffnungssequenz von "HDR" denken muss. Danach geht es in diesem Song aber auch schon ordentlich zur Sache, und DRAGONLAND zeigen mit diesem melodiösen aber druckvollen Stück sofort, wo ihre Stärken liegen: Großartige Melodien, Bombast, harte Gitarren und Drums, aber auch symphonische Parts werden hier gekonnt miteinander verbunden und verschmelzen zu einem großen Ganzen. Der Hörer wird in eine atemberaubende Fantasy-Welt entführt, welche durch verschiedene Protagonisten (unter anderem Musical-Darsteller Fred Johanson) hervorragend in Szene gesetzt wird. Dabei wird der Hörer mit soviel Abwechslung und Ideenreichtum verwöhnt, dass es auch nach etlichen Durchläufen nicht langweilig wird.

Ein Highlight ist hier sicher 'The Black Male', denn dieser Song ist ganz klar ein Paradebeispiel für die Klasse von DRAGONLAND. Der Song hat einen absolut geilen Drive, besticht durch seinen eingängigen und melodischen Refrain, zeigt auf der anderen Seite aber auch das große Können der Musiker an ihren Instrumenten und als Komponisten. Fast mystisch wirkt im Anschluss daran das balladeske und von irischer Folklore angehauchte 'Lady Of Goldenwood', wobei hier vor allem die Gastsängerin mit ihrer warmen Stimme sehr schöne Akzente zu setzen vermag.

Verdammt stark wird es auch nochmal gegen Ende der Scheibe, nämlich in Form des Dreiergespanns 'Throne Of Bones', dem Titeltrack 'Under The Grey Banner' und dem Abschluss der Scheibe, 'Ivory Shores'. 'Throne Of Bones' wirkt wie ein Stück aus einem Musical, und kommt entsprechend auch ohne Drums und Gitarren aus - dafür wirkt hier der Gesang von Fred Johanson um so mehr. Bei 'Under The Grey Banner' fahren DRAGONLAND dann nochmals alles auf, was sie zu bieten haben. Der Songs strotz einmal mehr vor lauter Bombast, hervorragenden Arrangements und Spannung. Sogar einige heftige Death Metal-Parts gibt es hier zu entdecken, und auch diese fügen sich gekonnt in das Gesamtbild ein. Das abschliessende 'Ivory Shores' stellt im Anschluss den perfekten Ausklang dar, und auch hier ist aufgrund der Melodieführung, des Arrangements und des warmen weiblichen Gesangs eine Ähnlichkeit zu ENYA's 'May It Be' aus dem "Herr der Ringe"-Soundtrack nicht von der Hand zu weisen. Hier kommt zumindest bei mir nochmals Gänsehaut auf, und es hier zeigt sich einmal mehr, wie durchdacht und clever DRAGONLAND ihre Gastsänger einzusetzen wissen.

Am Ende bleibt für mich ein beeindruckendes Fantasy-Album, welches den geneigten Hörer auf eine atemberaubende Reise in unterschiedlichste Klangwelten entführt, und durch den großen symphonischen Anteil hat man tatsächlich das Gefühl, einen Film zu durchleben. Ich für meinen Teil habe mir diese Scheibe jedenfalls trotz Promo-Download fett auf meinen Einkaufszettel geschrieben, und spreche hiermit ganz klar eine Kaufempfehlung aus!

http://www.bleeding4metal.de/?show=review_de&id=3847

Punkte: 9 / 10


Warum sind die Cover-Bilder verpixelt?

Bedankt euch bei deutschen Abmahn-Anwälten

Leider passiert es immer wieder, dass Abmahnungen für angebliche Copyright-Verletzungen ins Haus flattern. Ganz häufig ist es der Fall, dass auf dem Frontcover ein Foto oder eine Grafik eines Fotografen oder Künstlers genutzt wird, was dann nur mit dem Namen der Band und dem Titel des Albums versehen wurde. Das ursprüngliche Foto/Kunstwerk ist somit immer noch sehr prominent zu sehen. Die Abmahner nutzen zumeist automatisierte Prozesse, die das Netz nach unlizensierten Nutzungen der Werke ihrer Mandanten durchsuchen und dabei Abweichungen bis zu einem gewissen Prozentgrad ignorieren. Somit gibt es also häufig angebliche Treffer. Obwohl das Foto/Kunstwerk von den Plattenfirmen oder Bands ganz legal für die Veröffentlichung lizensiert wurde, ist dies den Abmahnern egal, ganz oft wissen die ja nicht einmal, was für eine einzelne Veröffentlichung abgemacht wurde. Die sehen nur die angebliche Copyright-Verletzung und fordern die dicke Kohle.

Da Musik-Sammler.de nachwievor von privater Hand administriert, betrieben und bezahlt wird, ist jede Abmahnung ein existenzbedrohendes Risiko. Nach der letzten Abmahnung, die einen 5-stelligen(!) Betrag forderte, sehe ich mich nun gezwungen drastische Maßnahmen zu ergreifen oder die Seite komplett aufzugeben. Daher werden jetzt alle hochgeladenen Bilder der Veröffentlichungen für NICHT-EINGELOGGTE Nutzer verpixelt. Wer einen Musik-Sammler.de Nutzeraccount hat, braucht sich also einfach nur einmal anmelden und sieht wieder alles wie gewohnt.