Doch stop, es ist nichts, was man schön nennen kann, zumindest keusch und unbedarft. Wer allerdings auf Lynch-Filme steht, der erkennt in jedem Ton, in jedem geflüsterten, gekrächzten, gesprochenen Output die beinahe morbide und zugleich lebensbejahende Schönheit seiner Werke. Man sieht (natürlich allein vor dem inneren Auge) flackernde Straßenbeleuchtungen, Ampeln, schaukelnde Boote, düstere Straßen, sprechende, aufrecht gehendeHasen und Scheinwerferlicht, man meint Rammstein müsste jeden Moment ertönen oder Badalamenti, vieles verschwimmt, um sich dann plötztlich ins Gegenteil zu verkehren. Und doch hört man immer wieder Cooper mit seinen tibetanischen Weisheiten, die Loglady mit ihrem Scheit Holz, usw.
Stilistisch fällt es mir schwer, die gehörten Stile zu erkennen. Ambient und dreckiger Blues, düsterer Country und Rock meine ich hinauszuhören. Nick Cave kann man zum Vergleich ziehen, wenn auch nur ganz indirekt. Aber wer schon mal "Der Tod des Bunny Monroe" von Cave gelesen hat, wird dessen Klänge in dieser Musik und damit einen allzupassenden Soundtrack für diesen literarischen Output finden.Natürlich auch Badalamenti.
Also, ich liebe dieses Werk, dass seine Kunst noch mehr abrundet, noch weitere Facetten dieses Mannes in seinem Schaffen offenbart. Unbedingte Kaufempfehlung für Lynch-Fans. Für alle anderen zwar eher nicht, aber ein Reinhören sollte Pflicht sein.
Punkte: 10 / 10