Farsot Insects (2011) - ein Review von gelal

Farsot: Insects - Cover
1
1 Review
12
12 Ratings
7.75
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Black Metal


gelal
14.11.2011 16:36

Mit ihrem starken Debüt „IIII“ waren die deutschen Black Metaller Farsot schnell in aller Munde der treuen Underground Black Metal Gemeinde. All diejenigen die bereits von den beiden Demos 2001 „Im Zwielicht meines glanzlos' Lebens” und 2004 „042103Freitod” begeistert waren, sahen sich in ihrer Hoffnung auf eine weitere großartige deutsche Black Metal Kapelle bestätigt. Vier lange Jahre hat man sich nun Zeit gelassen, den Nachfolger „Insects“ einzutüten. Nun ist es soweit und die Scheibe hat die Fangemeinde erreicht. Die Thüringer gehen auf „Insects“ alte Wege, benutzen aber auch die ein oder andere Weggabelung um auf kleinen, oder auch größeren Umwegen zum Ziel zu gelangen. So gibt es hier nicht nur, wie schon auf „IIII“, treibenden Black Metal, sondern auch Ambient und Tranceartige Elemente und Instrumentals. Die Musik wird durch die „neuen“ Zutaten vielschichtiger und Abwechslungsreicher als auf dem Vorgänger und bekommt teilweise Post metallische und progressive Züge. Allerdings wird dadurch der Zugang zu den Songs auch etwas schwerer, was ich persönlich allerdings als Vorteil sehe. Wird der Hörer doch zum zuhören gezwungen um die Wirkung der Musik erleben zu können, welche mit jedem Durchgang intensiver wird. Gesangstechnisch wartet man, zusätzlich zu den aggressiven Vocals, mit einer Art Sprechgesang auf. Dieser erinnert mich an Szenen aus dem Antikriegsfilm „Johnny zieht in den Krieg“, welcher z.B. bei Metallica´s „One“ Thema war. Auch dunkler, beschwörender und fast schleppender Gesang, genauso wie flüsternde Vocals werden in den Songs sehr passend eingesetzt. Nicht zuletzt gibt es auch cleane Passagen. Neu bei Farsot ist auch der englische Sprachgebrauch. Inhaltlich spielt man mit natürlichem Ekel und Abscheu, ebenso wie mit der Faszination, die aus dem Menschsein als Kriechen, Krabbeln, Schlängeln und Winden erwächst, ganz so, wie es dem Wesen niederer Existenzen, Würmern, Käfern und Insekten entspricht.
Die Songs bewegen sich zwischen fast 4 und knapp 10 min Länge, was ab und zu auch schon mal etwas Monotonie mit sich bringt. Allerdings bekommt man immer rechtzeitig die Kurve; nicht nervig zu werden.

Fazit:Farsot haben ihrer Musik „neue“ Elemente hinzugefügt, verlieren dabei aber nicht ihre Identität und sind auch auf „Insects“ unverkennbar Farsot. Die Aggressiven Vocals haben leider nicht mehr die Ausdruckstärke wie noch auf dem Vorgänger, was dem ein oder anderen Fan sicher nicht so gefallen wird, tun dem Gesamtbild der Scheibe allerdings kaum einen Abbruch. Die Produktion ist klasse und an den Stellen wo es passend ist auch nicht zu sauber. Was für den ein oder anderen Black Metaller ein wenig gewöhnungsbedürftig sein dürfte; sind die psychedelisch angehauchten Klänge wie sie z.B. in „7“ vorkommen.
Für Black Metal Puristen wird das Album wohl eher ungeeignet sein, aber wer mit Secrets of the Moon, Lantlôs, Todtgelichters „Angst“, Alcest und Co. was anzufangen weiß, kann hier ohne zu zögern zulangen. 8/10 Punkte

Punkte: 8 / 10


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