Ernüchternd beginnt "IV: The Requiem For The Art Of Death" mit dem Intro "Art Of Death Act I: Soulbells", das lediglich 40 Sekunden Glockenläuten zu bieten hat. Gegen Ende der Einleitung wird durch sanftes Gitarrenspiel die Überleitung zum ersten "richtigen" Track aufgebaut, der dafür umso fetter daherkommt. Mehr oder minder gezwungenermaßen lässt das Kopfnicken nicht lange auf sich warten und es präsentiert sich gut arrangierter Melodic Death Metal der "In Flames"-Schiene (ab 2000 aufwärts), wie er klanglich nicht besser umgesetzt werden hätte können. Das Niveau und die Qualität, mit der das Album auffährt, hält sich eigentlich bis zum Schluss und die vollen knapp 53 Minuten wirken nicht langatmig. Gut so, denn bei einer Platte, die in eine Stilrichtung geht, die schon mehr als überfüllt ist, könnte es schnell mal langweilig werden.
"IV: The Requiem For The Art Of Death" enthält einige sehr hörenswerte Songs, wie zum Beispiel "Evil Believer", "Hypnotic Atrocity" und "Thought Of Desolation" welche sind. Soundtechnisch fett aufgemacht drücken die Tracks aus der Anlage und bieten dem geneigten Metal-Herzen ordentlich Treibstoff, wie ich finde. Zwar ist nicht jedes einzelne der – das Intro und Mittelstück ausgenommen – zehn Lieder ein absoluter Hammer, aber man kann über die etwas weniger mitreißenden Passagen leicht hinweghören, und es tut dem Gesamtbild des Albums auch keinen Abbruch. Positiv angemerkt sei noch der Klargesang, der sich zwar bis zum elften Track "The Last Withering Rose" (Tipp!) versteckt hält, aber durchaus sehen/hören lassen kann!
In Summe ist der 2011er-Output der Finnen den Erwartungen gerecht geworden und bietet eine schöne Portion Melodic Death Metal-Genuss. Die wenigen Parts des Albums, in denen der kompositorische Qualitätspegel etwas nach unten geht, sind absolut verkraftbar, denn sound- sowie spieltechnisch bewegen wir uns hier durchgehend im gehobenen Bereich. Zu den sieben Punkten, die ich der Arbeit ungeschaut gebe, erhalten "Immortal Souls" für diese Scheibe aber noch einen Extrapunkt für die zum Headbangen einladenden Passagen, mit denen absolut nicht gespart wurde!
Wolfgang / RottingHill.at
Punkte: 8 / 10