Ich möchte Julia Marcell in einem Atemzug mit Björk, Fever Ray (The Knife) und Marina (& The Diamonds) nennen. Und natürlich die Grand Dame dieses Genres Kate Bush. Oh ja! All das schwingt nämlich ganz schön mit, auf diesem Album.
Die in Deutschland (Berlin) lebende polnische Sängerin und Songwriterin hat über die fundraising website "sellaband" stattliche 50.000 Euro zusammenbekommen und ein entsprechend verspieltes Album voregelegt (das mit ihrem Erstling "It Might Like You" von 2009 wenig gemein hat). Das Songswriting auf "June" ist schlicht. Die Produktion indes pompös. Da liegt Schicht über Schicht, so dass bei aller Schlichtheit der Kompositionen eine unglaubliche Tiefe entsteht - trotz des vielen Synthetischen und der gänzlich fehlenden Gitarre. "June" ist Pop, Folk, Ethno, Punk, Ambient in einem.
Das Album macht Spaß. Die Songs sind kurz und voller Ideen. Ab und zu fehlt dem Ganzen ein bisschen an Schmackes und Marcell plündert arg bei Marina, den Ting Tings (!), Marina und Florence. Das aber auf sehr, sehr hohen Niveau.
Punkte: 9.5 / 10