Borrowed Time Arcane Metal Arts (2010) - ein Review von Sgt. Kuntz

Borrowed Time: Arcane Metal Arts - Cover
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8.00
∅-Bew.
Typ: Single/EP
Genre(s): Metal: Heavy Metal


Sgt. Kuntz
08.11.2011 20:38

2010 wagten die Jungs der Power/Thrash-Band SHADOW SELF einen Neuanfang, als ihnen, bewusst oder unbewusst, Songs einfielen, die nicht wirklich zu ihrem sonstigen Stil passten. Und weil diese zu gut waren, um sie in den kreativen Orkus zu werfen, gründete man kurzerhand eine Nachfolgeband, zu der sich auch der Sänger der Doom Metal-Truppe HARBINGER überreden ließ. So oder ähnlich lief es letztes Jahr wohl ab, als unter dem neuen und recht originellen Banner BORROWED TIME ein Demo-Tape aufgenommen wurde, dessen Songs ein Jahr später durch Sarlacc Productions aus Irland ihren Weg auch auf die vorliegende CD fanden.

Gut so, denn die virtuos aufspielende Gitarre gleich zu Beginn von “Burning Mistress“ lassen nichts weniger als epische Großtaten erahnen. Durch die getragene und verspielte Gangart fühlt sich der Hörer direkt auf eine Plattform empor gehoben, Kopf leicht nach oben gerichtet und ungestört schön schwelgt man dahin. Herrlich, kauzig, mystisch umwölkt, aber zum Glück nicht ohne hartmetallische Dynamik und Power, was ja solchen Bands allzu oft abgeht. Hier ist aber alles an Ort und Stelle, nicht zuletzt dank einem Sänger, dessen Leib ein Hauch von mittelalterlicher Romantik ausströmt, gewollt oder nicht, und in dessen Stammbaum man den einen oder anderen landestypischen Minstrel-Sänger vermutet. Fantastisch. Während eine geistlose Band wie IRONSWORD zwar ihre Vorbilder MANILLA ROAD ganz passabel eins zu eins imitieren, haben das diese Jungs gar nicht nötig; sie erzeugen dafür die gleiche Atmosphäre, jedoch mit anderen, sprich ihren eigenen Mitteln. Bei “Out Of The Forest“ kann man sich von diesem Paukenschlag erholen, denn dahinter verbirgt sich ein Akustik-Intro zu “Necropolis“, eine Coverversion eben jener Vorbilder aus Wichita, Kansas. Ein Cover, so wie es sein sollte, eine ehrliche Huldigung des Originals, ohne zwanghaft irgendetwas Neues, bzw. Fremdes hinzufügen zu wollen. Das zeugt von Respekt, und so gehört sich das. “Sailor On The Seas Of Fate“ nennt sich dann der eigentlich zweite richtige Song des Demos, der sich ebenfalls ausgiebig der beschriebenen Vorzüge bedient und wenn, dann sogar noch eins draufsetzt in Sachen Spannung und Dynamik. Man kommt aus dem Schwärmen nicht mehr heraus. Die CD ist zum treuen Begleiter geworden, wohl so lange, bis sie von der angekündigten Single mit zwei neuen Songs abgelöst wird, die demnächst von Dying Victim Productions herausgebracht wird.

Was auch immer ihr damit anstellt, eines ist sicher: eure Lebenszeit ist begrenzt und deshalb kostbar, aber diese Band solltet ihr beim Namen nehmen und ihr die erforderliche Zeit “borgen“, der Gegenwert ist doch sehr beachtlich!

Sgt. Kuntz

Punkte: 9 / 10


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