Trivium In Waves (2011) - ein Review von Monolith

Trivium: In Waves - Cover
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1 Review
22
22 Ratings
8.16
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Heavy Metal, Metalcore, Thrash Metal


Monolith
27.08.2015 17:18

Es herrscht Weltuntergangsstimmung im Hause Trivium. Grund dafür dürfte wohl weniger der Abschied des ehemaligen Drummers Travis Smith sein, so gut seine Technik auch war. Der Begriff Weltuntergangsstimmung ist auch gar nicht negativ gemeint, sondern bezieht sich eher auf die düstere Stimmung, die sich ein Dunstschleier über dem ganzen Album liegt.

"In Waves" beginnt jedoch mit seinem eigenen Titeltrack, wie er schlechter nicht zu beginnen wäre. Das Stück fällt völlig auf das Niveau von "Ember to Inferno" zurück, den ich mir auch weiterhin nicht ertragen kann, auch wenn mittlerweile 3 Alben dazwischen liegen. Zum Glück räumen Trivium dann von Stück zu Stück auf, bieten auf "Inception of the End" ein musikalisches Drama, bieten auf "Dusk Dismantled" die bisher überzeugendste Prügelorgie und steigen dann in "Watch the World burn" direkt auf eingängigen Radiorock um.

"Black" lässt in einem Befürchtungen aufkommen, da das Lied ziemlich unspektakulär ausfällt. Haben Trivium etwa schon jegliches Pulver auf den ersten 3 Stücken verschossen? "A Skyline's Severance" überzeugt vom Gegenteil und Trivium veröffentlichen erstmals in ihrer Karriere ein Stück mit durchgängig Screams und Growls, völlig ohne Cleangesang. Demnach ein Melodic Death Metal-Spektakel ohnegleichen, obwohl gesagt werden muss, dass Heafy an seinen Screams noch arbeiten muss. Während er sich gesanglich immer weiter verbessert, fehlt ihm einfach das Volumen, bzw. die Kraft für variablere Screams.

Nach einer kleinen Verschnaufpause in Form von "Ensnare The Sun", schlägt "Built to fall" in dieselbe Kerbe, wie vor 3 Jahren noch Shogun. Starke melodische Passagen, eingängiger, typischer Heafygesang und ein Solo, der dem Stück am Ende die Krone aufsetzt. Wer "Built to Fall" mag, wird wohl "Caustic Are The Ties That Bind" lieben. Endlich haben wir den noch fehlenden Bogen, der die Elemente von "Ember to Inferno" mit denen von "Shogun" verbindet. Dabei belassen es Trivium nicht mal, sondern vermengen die Passagen mit einer kleinen halbballadesken Einlage, bevor wieder weitergetrümmert wird. Großartig!

Rockiger wird es auf "Forsake the Dream". Hier klingen Trivium weniger eigenständig, und es kommen schnell Bands wie the Sorrow, Caliban, Bullet for my Valentine oder auch Killswitch Engage in den Kopf, wären die mit Heafys Gesangspassagen nicht vorhanden. So ein Track darf auch mal sein, schließlich hat die Band meinen Ohren nach schon eine lange Zeit daran gearbeitet ausgefallen zu klingen. Dafür wird auf "Forsakte the Dream" auch das ganze Metalcorekatalog heruntergescheppert und es gleich mehr einem Medley verschiedenster Metalcore-Bands als einer Anbiederung an den Kern des Genres.

Neben dem ein oder anderen Instrumental, den uns die Special Edition beschert, haben wir allerdings auch ein paar Extra-Filler dabei. "Drowning in Slow Motion" rauscht völlig belanglos an einem vorbei, vorausgesetzt man nicht schon den ein oder anderen Track weggeskippt. "A grey so dark"... Oh Gott, da sind wir schon mit "Dying in your Arms" ("Ascendancy") und "This World Can't Tear Us Apart" ("The Crusade") besser bedient. No, also wenn es schon sowas sein muss, dann sollen sich Trivium mal bitte so viel Mühe geben, wie auch auf den anderen Songs.

Und darum kommt "Chaos reigns" gelegen und macht seinem Namen auch wieder alle Ehre. Das dürfte wohl eine der eingängigsten, wenn auch simpelsten Melodic Death Metal-Songs überhaupt sein. Dass "Chaos reigns" in das "Of all these yesterdays" mündet, in dem sich Trivium auf dem Trümmerfeld wiederfinden, den sie auf dem Stück davor angerichtet haben. Man fühlt sich, als wäre man frisch nach einem Wutanfall wieder zu Sinnen gekommen und würde um sich schauen, und sich fragen, was man da gerade nur angerichtet hat. Wenn man sich in diese Situation hineinversetzt, die Trivium in diesem Stück geschaffen haben, dann geht einem auch immer beim Chorus, nicht zuletzt wegen den Lyrics, das Herz auf.

Womit wir beim Schluss wären. "Leaving the World behind" dürfte für Besitzer der Standardversion ein eher enttäuschender Abschluss sein, da es ein kurzes Instrumental mit Soundmatsch zum Schluss ist. Im Falle der Special Edition mündet es aber in die Vorabsingle "Shattering the Skies above", die hier nochmal mit in das Album gepackt wurde.

Als netten, wenn auch verzichtbaren Obulus gibt es noch ein Sepulturacover von "Slave new World".

Die versaute Eröffnung des Albums, sowie die beiden Bonus-Filler in der Mitte des Albums hindern "In Waves" an der vollen Punktzahl. Mit diesem Album haben Trivium ihren Status, eine der ersten Stellen im Metalcore innezuhaben, weiter gefestigt.

Punkte: 9 / 10


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