Nachdem ich mir das Werk ca. 7 mal hintereinander gegönnt habe(und das jeweils über eine Stunde), habe ich allerdings immer noch keinen Schimmer, was ich davon halten soll. Das Intro „The Sleeper“ kommt noch mit Atmosphäre daher, dunkel und Unheil verkündend, mit leichten Space Touch. Doch spätestens beim ersten Track „Unveiled“ ist Schluss mit „Lustig“. Alles was die Jungs drauf haben legen sie in die Waagschale; das Problem: Sie hauen alles durcheinander ohne eine Struktur erkennen zu lassen. Einige „Spezialisten“ werden sicher sagen „halt! Da kann man doch so einiges raus hören und entdecken“. Das ist definitiv richtig, aber diese Stellen sind in „Tenements“ sehr rar gesät. Meistens wirkt alles sehr chaotisch und es bereitet mir, selbst nach dem 7ten Durchgang, Probleme die „Feinheiten“ herauszufiltern. Der Industriale Touch, die progressive Ausrichtung und auch die avantgardistische Black Metal Ader kommen zwar immer wieder durch, aber alles wird einfach zu experimentell dargeboten.
Das nächste Problem, fast alle Song klingen sehr ähnlich, was ich nicht zuletzt auf das erwähnte Chaos zurück führe. Dass es besser geht beweist das Siebener Gespann beim vorletzten Song „Ordained“, welcher ein schwerer mit drückender Atmosphäre versehener progressiver „fast“ Black Metaller(vom Gesang mal abgesehen) geworden ist.
Fazit: Tenements ist ein Album an dem sich die Geister scheiden werden. Entweder wird man es lieben oder hassen. Die einen werden sagen, dass man aus dem chaotischen Wirrwarr die Feinheiten herausfiltern muss und das Album als „Experimentelles Wunderwerk“ sehen. Andere hingegen werden sagen „geh mir mit dem Mist weg“. Die für meinen Geschmack etwas dürftige und dünne Produktion des Ganzen dürfte es für letztere Fraktion noch einfacher machen NEIN zu sagen.
Die hin und wieder aufblitzenden Fähigkeiten der Musiker, welche hier durchaus erkennbar sind, und „Ordained“ lassen mich dann am Ende doch noch mit Gnädigen 4,5/10 Punkten werten.
Punkte: 4.5 / 10