Die Historie der Band (von `79 bis `86 reichend) kann man eigentlich vernachlässigen. Keine Skandale, keine Peinlichkeiten, keine späteren Berühmtheiten, die sich hier ihre erste Sporen verdient haben, nichts dergleichen. Zumindest nichts Aufsehenerregendes, nur fünf Jungs, die mit Ehrgeiz und Talent, aber ohne rechtes Glück ihren Träumen und Ambitionen hinterher jagten. Kein tragisches Scheitern, immerhin waren sie in der Heimat schon durch die hunderten von Gigs keine Unbekannten, kein großes Drama, sondern eine Kariere, bei der man mangels Labelvertrag erst gar nicht herausfinden konnte, ob es für den nächsten Schritt nach oben gereicht hätte oder nicht.
Aber kommen wir zum Positiven, dem, was letztlich bleibt, den Songs. Da erfüllt ein jeder seinen Zweck, jeder wirft seine eigenen Stärken mit in den Ring. Da geht es bei “Satan’s Slave“ dem Titel entsprechend schaurig-schön düster zur Sache, WITCHFYNDE und Co. lassen herzlich grüßen, da winkt der “Thunderbird“ selbstbewusst in Richtung MANOWAR und THOR oder ein “Streetfighter“ wirbelt mit virtuosem Riffing und gepfeffertem Refrain, dass selbst RAVEN und JAGUAR grün vor Neid werden. Zuletzt schließlich ertönen die beiden Tracks, die es als einzige bisher auf Vinyl geschafft haben, “Round Tower“ und “If You Really Want“. Vor allem ersterer ist doch eher ein relaxter, behutsam zu Werke gehender Song. Vielleicht damals die falsche Wahl, um im Jahr 1982 ein wenig mehr Aufmerksamkeit zu erhaschen, aber das bleibt natürlich spekulativ. Gut ist der Song allemal, aber das speedige “God Of War“ oder das (vielleicht) provozierende “Satan’s Slave“ hätten wohl besser in die Zeit gepasst. So bleibt eine Compilation, von der man keine Sekunde missen möchte, denn die Songs haben einfach ein fantastisches Niveau.
Sgt. Kuntz
Punkte: 8.5 / 10