In Flames Sounds Of A Playground Fading (2011) - ein Review von silentforce81

In Flames: Sounds Of A Playground Fading - Cover
2
2 Reviews
42
42 Ratings
7.40
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Melodic Death Metal


silentforce81
11.07.2011 23:10

Mit IN FLAMES war das bisher bei mir immer so eine Sache: Ich kenne die Band schon seit Jahren, als braver Sammler (andere nennen mich auch einen Sklaven der Musik-Industrie, wo ich auch nicht unbedingt widersprechen würde), habe ich natürlich auch alle Alben im Schrank stehen, und die ein oder andere Scheibe der Vergangenheit war auch wirklich gut. Den zwischenzeitlich riesigen Hype um diese Band konnte ich jedoch nie wirklich nachvollziehen. Richtig schlecht war für meinen Geschmack dann das letzte Album "A Sense Of Purpose", welches für mich wirklich den Tiefpunkt der Band darstellte.

Entsprechend niedrig waren meine Erwartungen an das neue Album "Sounds Of A Playground Fading", dennoch wurde das Teil natürlich gleich bestellt. Die Überraschung stellte sich dann wirklich mit einem Schlag ein: IN FLAMES liefern mit dieser Scheibe die für meinen Geschmack beste Arbeit in der Bandgeschichte ab! Fans der alten Stunde, und vor allem der härteren Ausrichtung von damals, werden mich dafür sicher zu steinigen versuchen, aber scheiß drauf. Das Teil ist wirklich der Hammer. Wer bislang dachte, das Verlassen des letzten Gründungsmitglieds Jesper Strömblad aufgrund seiner Alkoholprobleme würde das Ende der Band bedeuten, wird hier eindeutig eines Besseren belehrt. Auch die Annahme, dass Strömblad bisher der Hauptsongwriter und somit verantwortlich für die Ausrichtung von IF war, erweist sich als falsch. Sänger Anders Fridén hat es in Zusammenarbeit mit Gitarrist Björn Gelotte geschafft, wieder überzeugende Songs zu schreiben, welche sowohl die typischen IN FLAMES-Trademarks enthalten, die nötige Härte liefern, durch wirklich gute und eingängige Melodien im Ohr hängen bleiben, und bei all dem auch eine moderne Ausrichtung beinhalten. Die Vielseitigkeit dieser Scheibe ist in der Historie von IN FLAMES ebenfalls einzigartig, und vor allem der Gesang von Anders Fridén ist so variabel wie selten zuvor. Auch in den vermehrt cleanen Passagen weiß er absolut zu überzeugen.

Ich selbst war bislang wirklich jemand, der sich partout gegen moderne Einflüsse im Metal gewehrt hat, und ich denke auch nicht, dass das in Zukunft großartig anders sein wird. Bei "Sounds Of A Playground Fading" sieht die Sache jedoch völlig anders aus, denn hier sind diese Einflüsse wirklich hervorragend eingebettet, so dass diese Scheibe einfach wahnsinnigen Spaß macht. Seit Tagen hab ich Ohrwürmer wie 'Deliver Us', 'Fear Is The Weakness', 'Enter Tragedy', das Titelstück 'Sounds Of A Playground Fading' oder 'Where The Dead Ship Dwell' im Kopf, und ich werde einfach nicht müde, diese zu hören - ein Phänomen, welches bei mir wirklich selten vorkommt, da ich Songs oft sehr schnell satt habe.

Fazit: IN FLAMES sind für meinen Geschmack stärker zurück als je zuvor, und wenn das so weiter geht, freue ich mich jetzt schon wahnsinnig auf die kommenden Alben. Man kann also die Daumen drücken, damit dieses offensichtlich bestens funktionierende Bandgefüge von langer Dauer ist und somit weitere Perlen dieses Kalibers entstehen. Da nicht wirklich jeder Song die Klasse der genannten Songs erreicht, gebe ich an dieser Stelle neuneinhalb von zehn Punkten - es muss ja für die Zukunft auch noch Luft nach oben bleiben.

http://www.bleeding4metal.de/?show=review_de&id=3617

Punkte: 9.5 / 10


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