Stattdessen bekommt man hier eine zähe Masse aus schleppendem, fast schon doomigem Black Metal und folkig anmutender Coutry/Americana-Musik auf die Ohren. Das mag jetzt für viele sehr seltsam klingen, wenn man es sich als Kreuzung zwischen Burzum und Johnny Cash auf Drogen, die das Zeitgefühl verlangsamen, vorstellt. Doch es sind eher die akustischen Parts, die etwas an Country-Musik erinnern. Aber auch bei härteren Passagen kann man den Einfluss nicht leugnen. Außerdem geht es hier auch durchaus mal in schnellere Gefilde, was viel Abwechslung mit sich bringt. Trotzallem geht die Atmosphäre nie verloren. Ein weiteres Merkmal ist die markante Stimme des Sängers. Es handelt sich hierbei um grollende, fast schon growling-artige Screams. Man muss diese eigenständige Mixtour selbst gehört haben, damit man sich ein eigenes Bild davon machen kann, denn eines ist Vit's Musik mit Sicherheit nicht: beschreibbar.
Das Album ist als Gesamtwerk zu verstehen, es befinden sich sechs Songs auf der CD, die sich in Länge und Charakter zwar unterscheiden, aber im Ganzen eine Einheit bilden. Dieses Experiment ist zu hundert Prozent gelungen, es gibt im Grunde nichts zu bemängeln, auch der Sound des unbetitelten Werks ist amtlich produziert. Weder Sterilität, noch Demo-Charakter macht sich breit, es klingt schlicht und einfach authentisch. Ebenso passt das wunderbare, in schwarz-weiß gehaltene Artwork wie Faust aufs Auge, eine waldige Landschaft mit einer amerikanischen Scheune im Vordergrund.
Für mich ist diese Scheibe jetzt schon ein Höhepunkt dieses Jahres, auch wenn sie genau genommen schon 2010 als Download veröffentlicht wurde. Bleibt nur noch anzumerken, dass das Album auf 100 handnummerierte Exemplare limitiert ist, wer also interessiert ist, sollte bei Vit's Bandcamp Seite (www.vitmusic.bandcamp.com) vorbeischauen und sich, falls es den Geschmack trifft, die CD schnellstens direkt beim Label (Music Ruins Lives) bestellen.
10/10
Punkte: 10 / 10