Pharaoh Ten Years (2011) - ein Review von Shyclad

Pharaoh: Ten Years - Cover
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1 Review
6
6 Ratings
8.17
∅-Bew.
Typ: Single/EP
Genre(s): Metal: Power Metal


Shyclad
02.12.2011 17:11

Da wohl einige Stücke aus der Aufnahmesession des letzten Albums "Be Gone" übrig waren, entschlossen sich die US-Power Metaller uns Fans die Wartezeit auf das nächste Album mit dieser EP zu verkürzen.
Und was mich angeht, ist ihnen das bestens gelungen!
Zwei der 6 Stücke kannten viele zwar schon von der Vinylversion von "Be Gone" (waren da als Bonustracks auf einer 7" vertreten), aber die restlichen vier (zwei davon Coverversionen) waren vorher gänzlich unbekannt (und so viele werden sich die Vinylversion wohl auch nicht geholt haben - ganz davon abgesehen, dass man nun sechs Stücke in Folge hören kann, ohne zwischendurch eine Platte umdrehen zu müssen).
Die EP beginnt mit dem Titeltrack, der gewohnte Qualität bietet, aber nicht ganz an das Material der letzten beiden Alben herankommt. Das kürzere schnelle "When We Fly" gefällt mir noch etwas besser und hätte sich auch gut auf dem letzten Album gemacht.
"White Light" ist dann ein NEW MODEL ARMY Cover, von dem mir leider das Original nicht bekannt ist. Die Coverversion halte ich allerdings für sehr gelungen. Wenn Metalbands Songs aus anderen Genres covern ist mir dies meist eh lieber als wenn sie von anderen Metalbands (womöglich noch aus dem selben Subgenre) covern, da dabei häufig völlig unspannende 1-zu-1-Kopien rauskommen. Hier haben wir es aber mit einem Stück zu tun, dass einserseits durchaus zu PHARAOH passt, aber doch einen ungewöhnlichen Rhythmus und eher untypische Melodien für die Band bietet, außerdem teilweise sogar von einer Akustikgitarre dominiert wird - und somit eine echte Bereicherung darstellt, sehr schön!
Darauf folgen die beiden von der Bonus-7" bekannten Stücke "Nothing I Can Say" und "Reflection And The Inevitable Future", wovon ersteres sehr toll und abwechslungsreich rüberkommt (wäre auf der "Be Gone" etwa im Mittelfeld anzusiedeln), das zweite aber zwar stilistisch in die selbe Kerbe schlägt, jedoch für mich längst nicht so mitreißend ist wie die anderen Songs aus der Session, was nur an den Gesangslinien liegen dürfte, die mich hier überhaupt nicht überzeugen können - musikalisch ist das Stück top.
Die große Überraschung kommt für mich am Schluss. Bei "Tormentor" dachte ich als erstes "Nicht schon wieder ein SLAYER-Cover von einer Metalband!" - aber ich bin sehr positiv überrascht! PHARAOH haben es tatsächlich geschafft, dem Stück ihren eigenen Stempel aufzudrücken, so dass das Stück fast wie eine Eigenkomposition klingt - und das sogar, obwohl es gar nicht so stark verändert wurde! So sind Coversongs wirklich sinnvoll!
Bleibt also zu sagen, dass diese Mini-CD, sofern für unter 10 Euro angeboten, wirklich eine lohnende Anschaffung für Fans der Band ist. Und dies ist einer der wenigen Fälle, in denen die Highlights für mich sogar die (ansonsten meist eher überflüssigen) Coversongs darstellen.

Punkte: 9 / 10


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