Witchburner Lissabon Live Lunatics (2011) - ein Review von Sgt. Kuntz

Witchburner: Lissabon Live Lunatics - Cover
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∅-Bew.
Typ: Bootleg
Genre(s): Metal: Thrash Metal


Sgt. Kuntz
29.06.2011 12:46

Nein, bevor ihr euch wundert, es soll nicht zur Gewohnheit werden, dass ich inoffizielle Veröffentlichungen einer Bewertung unerziehe. Warum ich im Fall der WITCHBURNER Live-LP mal eine Ausnahme mache, ist schnell erklärt: Einmal wegen der bestechenden Qualität und der wirklich professionellen Aufmachung, aber eben auch weil der Release von der Band und dem Label abgesegnet wurde.

Wenn man so will, gehören die Hexenbrenner aus Fulda längst schon zu den dienstältesten Retro-Thrashern. Als sie 1992 auf dem ersten Demo zu lärmen begannen, interessierte sich auf gut deutsch keine Sau mehr für schnörkellosen, teutonischen Thrash Metal, wie er Mitte der 80er zunächst im Ruhrgebiet und im Südwesten, später in der gesamten Republik populär wurde. Doch recht schnell kam dieser auch wieder aus der Mode und die Ablösung erfolgte durch einen technisch und textlich anspruchsvolleren Stil, was dem Thrash aber nicht davon abhielt, Anfang der 90er von der Death Metal-Welle hinweggespült zu werden. Erst ein paar Jahre später kamen wieder Bands wie INFERNÖ, CRANIUM, NIFELHEIM und deren Fans auf den Geschmack der direkten, unkomplizierten Spielart. So gesehen kann man WITCHBURNER guten Gewissens als Vorreiter ansehen und nach sieben Studioalben und diversen anderen VÖs auch als eine der beständigsten, zuverlässigsten Acts überhaupt im Thrash Bereich, trotz einiger Besetzungswechsel.

Dass man da für das Konzert in Lissabon (Dezember 2009) aus einem reichhaltigen Fundus an Highspeed-Geschossen wählen konnte, ist logisch. Ohne große Ansagen oder ähnliches geht es mit “Sign Of The Evil 666“ entsprechend gut los und mit “Possessed By Hellfire“ und “Witchburner“ vom Debüt, sowie Krachern wie “Hexenhammer“ und “German Thrashing War“ bleiben songtechnisch keine Wünsche offen. Die Aufnahme kommt vom Soundboard, also ungefiltert, aber dennoch in ordentlicher Qualität, so dass man die Songs auch auseinanderkennt. Und überhaupt, die gesamte Aufmachung kann sich sehen lassen. Die Coverzeichnung passt wunderbar zur Band, das Layout und das vierseitige Beiblatt sind bis ins Detail liebevoll gemacht, dagegen wirkt der Großteil von MAIDEN- und SLAYER-Bootlegs im Vergleich umso mehr wie billige Cash-Inn-Versuche. Und das wohlgemerkt bei einer Band wie WITCHBURNER, die man immer noch als einen Underground-Act bezeichnen muss (oder kann, je nach Priorität). Das Album ist auf 300 Stück auf blauem Splatter-Vinyl limitiert, nummeriert und derzeit noch bei High Roller, Pure Steel oder Undercover Records erhältlich.


Sgt. Kuntz

Punkte: 7.5 / 10


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