Sepultura Morbid Visions (1986) - ein Review von Fire Down Under

Sepultura: Morbid Visions - Cover
2
2 Reviews
26
26 Ratings
7.44
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Death Metal, Thrash Metal


Fire Down Under
25.12.2009 12:07

Eigentlich ist diese Platte grottenschlecht. Die vier Brasilianer waren auf ihrer Debüt-LP noch total überfordert an ihren Instrumenten, rödeln und holpern in stümperhaftester Venom/Hellhammer/early Kreator-Manier (sogar schlechter als letztere!) durch die Pampa. Die Gitarrenarbeit von Jairo "Tormentor" Guedz ist sowas von lausig. Eigentlich ist alles da, um "Morbid Visions" einen herzhaften Verriss zu verpassen.
Doch gerade trotz (oder auch wegen) dieser dilettantischen Manier ist "Morbid Visions" ein sagenhaftes Stück Musik welches bei mir einen ganz eigenen Status besitzt. Aller Unfähigkeit zum Trotz kann man der LP ein hohes Energielevel und einen unglaublichen Charme nicht absprechen. SEPULTURA kotzten der Metal-Welt in Form von "Morbid Visions" einen gewaltigen Haufen Krach vor die Füße!! Nahezu überall wird das Album verrissen, mich interessiert das nicht die Bohne. Ich liebe diese Scheibe, weil sie einen unbeschwerten, spontanen Voll-auf-die-Zwölf-Charakter besitzt und ich einfach ein Herz für solche Dilettanten-Produkte habe. Stücke wie "Troops Of Doom", "Morbid Visions" oder allen voran der unglaubliche Totschläger "Funeral Rites" (aaarghh, ich liebe diesen Song!!) sind voll von jugendlicher Spielfreude, herrlichstem Krach und dieser "fuck you all"-Attitüde welche SEPULTURA nebst anderen brasilianischen Extremisten an den Tag legten.

"Morbid Visions" wurde, wie vorhin schon erwähnt, natürlich gnadenlos verrissen. Genau wie viele andere Produkte frühen Extrem Metals. Doch während sich der allgemeine Tenor bei solch stilprägenden Werken von Hellhammer, Bathory usw. heute aufs Positive geändert hat, fristet "Morbid Visions" vielfach noch immer ein Schattendasein. Wohl liegt es daran, dass innerhalb der Sepultura-Diskografie später musikalisch wertvollere Produkte entstanden, doch die spontane, direkte Spielweise von der Debüt-LP konnte später nicht mehr reproduziert werden. Darin liegt das Geheimnis von "Morbid Visions".

Punkte: 7.5 / 10


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