Deep Machine Deep Machine (2011) - ein Review von Sgt. Kuntz

Deep Machine: Deep Machine - Cover
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7.33
∅-Bew.
Typ: Single/EP
Genre(s): Metal: Heavy Metal


Sgt. Kuntz
07.05.2011 21:51

Es ist schon viel darüber geschrieben worden, warum es ausgerechnet in Großbritannien Ende der 70er-Jahre zu einer explosionsartigen Ausbreitung des Heavy Metals kam, “als der Damm zu brechen begann“, wie es SAXON in ihrem Song “Denim And Leather“ treffend auf den Punkt brachten. Oft driftet eine solche Diskussion in arg theoretische Ausführungen ab und manch naheliegender Zusammenhang wird übersehen. Beispielsweise die Auswirkungen von personellem Austausch zwischen Bands. Und hier kommen wir auch schon zu DEEP MACHINE, einer Truppe aus der Hauptstadt des ehemaligen Empires, die einige Musiker in ihren Reihen hatten, die Ideen von ihren vorherigen Bands mit einbrachten und diese wiederum auch in andere Formationen “exportierten“, unter anderem ANGEL WITCH, TOKYO BLADE, SHOGUN, JANNIE und der schwedisch-britischen EF BAND. Und dies war kein Einzelfall, sondern trug vielmehr auch zu einer relativ homogenen Szene bei und damit zu dem so typischen Sound jener Zeit. Anders etwa wie in den USA, wo allein die viel größere geographische Distanz zu abgeschotteten Szenen innerhalb des Landes geführt hat.

Aber trotz des teils recht prominenten Personals war die Band letztlich das Projekt des Gitarristen Bob Hooker, der insgesamt 18 Songs schrieb, die auf diversen Tapes in Umlauf gebracht wurden. Dass es nie zu einer richtigen Veröffentlichung gereicht hat, macht DEEP MACHINE zu der wohl berühmtesten Demoband der NWOBHM. Jener Hooker also, der um ein Haar 1979 bei MAIDEN eingestiegen wäre, die aus dem gleichen Stadtteil kamen und damals ein Bewerbungsvorspielen für den vakanten Posten veranstalteten. Ob Steve Harris aber einen zweiten starken Songwriter neben sich geduldet hätte? Aber dazu kam es ja nicht, und so beschränkte man sich bei High Roller Records letztlich auf vier Songs aus dem Vermächtnis der Band. Darunter “Demon Preacher“, der beste, weil absolut mitreißende Powersong und mit “Asylum“, “Witchild“ und vor allem “Deep Machine“ drei weitere typische Vertreter des Genres mit treibenden Rhythmen und eindringlichem Gesang von Roger Marsden. Doch ständige Personalrotation brachte die Band irgendwann ins Straucheln und als dann Hooker selbst 1981 ausstieg, war das Ende der Band eigentlich schon besiegelt..

Ob von der aktuell wieder aktiven Besetzung noch etwas kommt, bleibt abzuwarten, aber NWOBHM-Fans haben jetzt zumindest eine sehr gute EP, die sich zwischen den Compilation-LPs von BASHFUL ALLEY, TRIARCHY oder SALEM sehr wacker schlägt.


Sgt. Kuntz

Punkte: 8.5 / 10


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