Das 2003er "Inferno" macht der Genrebezeichnung alle Ehre und ist vor allem eines: Unfassbar fett.
Die Lieder bewegen sich zumeist im mittleren Tempo, aber auch doomige ("Children Of The Underworld") und schnelle ("Young And Dead") Ausreißer kommen vor.
Die Riffs zeichnen sich dabei vor allem durch ihre Einfachheit aus und bilden mit den krachenden Drums und dem stark verzerrten Bass eine unbarmherzige Einheit. Typisches Schwedenriffing gibt's natürlich fast keines, sondern Powerchords und Palm-Muting.
Ruhepausen werden dem Hörer dankenswerterweise nicht gegönnt, außer dem kurzen Barpiano-Stück "Intermission", das die A-Seite des Albums beschließt.
LG Petrov röhrt sich wie immer die Seele aus dem Leibe und klingt dabei weit brutaler als jeder ultratiefe Growl aus Amerika. Fantastisches Gebrüll!
Die Texte sind ebenso intellektuell wie die Musik und handeln von misslungenen Beziehungen, Zombies und Muskelmännern. Besondere Sternstunden sind "That's When I Became A Satanist" und "Nobodaddy", und das ist absolut ernst gemeint, denn so viel Rotz und Ironie passt perfekt zur Attitüde der Musik.
Das tut auch die Produktion, die nicht vergleichbar ist mit dem schneidenden, aber sehr produzierten Sound der Frühwerke. Hier scheppert und dröhnt es an allen Ecken, dass es eine wahre Freude ist.
Auch das Artwork ist simpel und kommt ohne Bilder aus, selbst das Cover ist minimalistisch.
Wer also auf der Suche nach groovender statt blitzschneller Zerstörung ist, sollte in "Inferno" reinhören, oder auch in vergleichbare Alben der Band wie "Uprising".
Als Anspieltipps könnte man das genannte "That's When I Became A Satanist" nennen, da es den Stil des Albums gut zusammenfasst.
Punkte: 8.5 / 10