Onslaught Sounds Of Violence (2011) - ein Review von Dezibel

Onslaught: Sounds Of Violence - Cover
1
1 Review
17
17 Ratings
8.56
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Thrash Metal


Dezibel
23.02.2011 20:14

Ich glaube es ist an der Zeit endlich einmal eine Lanze für die Briten von Onslaught zu brechen. Insbesondere in Anbetracht dessen, dass ein Großteil der deutschen Metalpresse offenbar mal wieder auf ihren Ohren sitzt. Während diese Schreiberlinge nämlich schon seit Jahren die letzten unterdurchschnittlichen und seelenlosen Schrubbwerke aus dem Hause Exodus abfeiern als wären sie thrash-metallische Offenbarungen, werden Onslaught konsequent in die Kategorie gehobenes Mittelmaß verfrachtet. Ein Platz an den die Band mit Sicherheit nicht gehört.



Dabei ist im Speziellen die Kritik an Sy Keelers Vocals für mich absolut nicht nachvollziehbar. Eindimensionale Wutschlümpfe wie Rob Dukes könnten gerne mal beim guten Sy in die Lehre gehen und sich zeigen lassen, wie man ultra-aggressive Vocals abwechslungsreich und dynamisch gestaltet. Mr. Keeler spuckt über die gesamte Spielzeit Gift und Galle und wechselt dabei geschickt von seinem rauen Grundtenor in tiefere, growl-ähnliche Gefilde nur um genau im richtigen Moment wieder in kurze, fast schon Araya-mäßige Schreipassagen umzuschwenken. Und das alles immer mit einem Hauch subtiler Melodie. Kurzum: die Vocals sind absolut genial und on point. Wer was anderes behauptet, der hatte die letzte Exodus im Player.

Sicher mag so manch einer der Vergangenheit nachtrauern. Onslaught klingen anno 2011 weder so punkig-rumpelig wie auf „Power from Hell“, noch so melodisch wie auf der „In Search of Sanity“ mit Grim Reaper Fronter Steve Grimmett am Mikro. Aber was solls, solange erneut eine so dermaße starke Scheibe dabei heraus kommt?

Okay, auf „Sounds of Violence“ fehlt im Vergleich zum direkten Vorgänger ein richtiger Überknaller wie „Killing Peace“ oder „Burn“, aber Nackenbrecher wie „Godhead“, „Hatebox“ oder „Rest in Pieces“ sind schon verdammt nah dran. Onslaught stehen 2011 für in Musik gegossene Aggression, ein fieser Bastard aus Exodus und Slayer in ihren tödlichsten Momenten. Das Ganze wurde von Jacob Hansen zwar modern und druckvoll, aber nicht leblos produziert. Hier gibt es ohne Gnade konstant auf die Zwölf ohne dafür die Schallmauer durchbrechen zu müssen. Ich habe in letzter Zeit wirklich sehr selten ein so hohes Level an Hass auf einer Platte vernommen. Auf „ Sounds of Violence“ wird eine gute Dreiviertelstunde der blutrünstige Pittbull von der Leine gelassen bis es nur noch Fleischteile regnet. Und genau dieser Umstand macht „Sounds of Violence“ (genau wie schon „Killing Peace“) zu der Platte, die sowohl Slayer als auch Exodus schon seit Jahren vergeblich versuchen einzutüten. Holt Euch dieses rohe Stück Aggression, dreht alle Regler nach rechts und zeigt Euren Nachbarn, was ihr von Schöngeistigkeit haltet. In diesem Sinne: Viva la hate und thrash 'til death!

Anspieltipps: "Godhead", "Hatebox", "Born for War"

Punkte: 86/100

Punkte: 8.5 / 10


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