Messerschmitt Demo'lition (2011) - ein Review von Sgt. Kuntz

Messerschmitt: Demo'lition - Cover
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9.00
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Speed Metal


Sgt. Kuntz
20.10.2011 14:58

Ich gebe zu, ich hab mich einige Zeit dagegen gesträubt, mir wieder vermehrt Demotapes von neuen Bands zuzulegen. Das schien mir doch eher ein Metier der beinharten Black Metal-Fans zu sein. Doch auch im traditionellen Bereich sind wieder etliche Bands aufgetaucht, denen das bewährte Format eine einfachere und kostengünstige Alternative bietet, also gar nicht mal in erster Linie als Retro-Gimmick oder dergleichen dient. Und da man auch als Vinyl-Fan bei jeder neu entdeckten guten Band von Anfang an dabei sein will - so geht es mir zumindest - sollte es an den verlangten drei oder vier Euro wirklich nicht scheitern.

Exemplarisch für einen vielversprechenden Anfang seien hier mal MESSERSCHMITT hervorgehoben. Gegründet im Januar 2011 von ex-HEMATIC WRATCH-Gitarristen und Sänger Maik debütierte man mit den vier Songs auf einer CD-R und legte im Mai das vorliegende Tape nach, durch das Label “Metal Punx Rex“. Bassist Daniel stieg kurz nach der Aufnahme aus und wurde durch Florian Piwek ersetzt, der das Demo außerdem produziert hat. Und der musikalische Inhalt sollte jedem Speed’n’Thrash-Fan der alten Schule ins Zentralnervensystem treffen. Gleich der Opener “Storm Of The Warhawk“ fegt mit brettharten Riffs, eingebettet in songdienliche Breaks ordentlich durchs Gebälk und hinterlässt nicht zuletzt durch den treffsicheren Refrain einen bleibenden Eindruck. Das Gleiche gilt für “Messerschmitt“, auch hier herrlicher Speed der teutonischen Schule, ein Riff à la EXCITER, gut dosierte Double-Base und ein Gesang, der den Genre-Erwartungen vollauf gerecht wird, aggressiv, aber verständlich und ganz im Stil der Vorbilder Schmier oder Freddy (NECRONOMICON). “Hell For Leather“ und “Strike The Sin“ wirken einen Tick melodischer, so dass man fast nicht sagen kann, ob nun der Speed oder der Thrash Metal-Anteil überwiegt (falls das für jemanden eine Rolle spielt). Und sicher, man kann noch Feintuning vornehmen am Bass- oder Drumsound, doch die Songs sitzen schon mal wie angegossen und harren einer richtigen Veröffentlichung. Solche einprägsamen Songs hab ich auf der letzten WITCHBURNER beispielsweise etwas vermisst.

Wer das Tape noch nicht hat, sollte das schleunigst nachholen, denn in Sachen Oldschool Speed/Thrash gab es dieses Jahr kaum etwas Besseres auf die Ohren, zumindest nicht bis zum Debütalbum der Schweden ANTICHRIST. Und für das Frühjahr 2012 ist zudem bereits eine Split-7“ mit den gleichgesinnten Kolumbianern REVENGE angekündigt. Jungs, bitte genau so weitermachen!


Sgt. Kuntz

Punkte: 8 / 10


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