Es ist zu schade, wirklich zu schade, dass ich dieses Review in dieser Form schreiben muss. In Flames haben noch nie ein wirklich schlechtes Album herausgebracht, insbesondere die Alben seit 2000 sind alle auf ihre eigene Art ziemlich gut. Dies trifft insbesondere auch auf den Vorgänger "Come Clarity" zu. Mit entsprechend hohen Erwartungen bin ich an "A Sense of Purpose" rangegangen und nach dem ersten Durchlauf war mir klar: Ich habe das Album überschätzt. So startet der Opener "The Mirror's Truth" zwar noch gut durch, doch dann beginnt die Talfahrt, die wenig Höhepunkte erblicken lässt. Erstes Manko ist der Sound. Die Gitarre klingt höchst merkwürdig, das Schlagzeug tut sein Übriges. Auch wenn die Parallelen nicht besonders deutlich sind, erinnert mich dieses Geschraddel zeitweilig an "St. Anger" von "Metallica" und das ist kein Lob! Unter diesem Brei lassen sich zwar noch durchaus solide Songs erkennen, jene sind aber einfach teilweise absolut grottig. Wenn Sänger Anders Friden "I feel like shit but at least I feel something" singt, schaue ich schnell auf's Cover, ob ich nicht die neue Scheibe von My Chemical Romance in der Hand habe. Ich würde manchmal gerne nachfragen ob Songs wie "Alias" oder "The Chosen Pessimist" wirklich sein müssen. Insbesondere letzterer ist ein super Schlafmittel, der erste hält den Hörer aber auch nicht auf Dauer wach. Genau drei Songs, nämlich der bereits genannte "The Mirror's Truth", außerdem noch "I'm the Highway" und "Move through me" schaffen es einigermaßen, an die Taten des Vorgängers anzuknüpfen. Zwei davon beleuchte ich jetzt noch einmal kurz.
The Mirror's Truth - Der Beginn erinnert mich verdammt stark an den Anfang der 2003er-Scheibe von Metallica. Danach mausert der Song sich jedoch zu einem flotten Mitgröhler, was dem Album zumindest eine positive Anfangsstimmung gibt.
"Move through me" - Ein weiterer Lichtblick im Sumpf. Schnelle Gitarren, ein Refrain der verdammt catchy ist und einfach vollkommen überzeugen kann. Zu schade, dass nach diesem Song "The Chosen Pessimist" folgt, der einen leider vollkommen aus der Euphorie holt.
Fazit: Schade! Wirklich schade! In Flames sind nach wie vor eine meiner Lieblingsbands, aber dieses Album ignoriere ich dabei. Ich habe nicht mehr viel zu sagen außer der Tatsache, dass sie sich mit dem nächsten Album lieber wieder auf 2006er-Tugenden zurückbeziehen sollten oder sie haben sich für mich aufgelöst. Und das wäre mehr als schade!
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NACHTRAG 1.3.09
Inzwischen habe ich dem Album einige positive Seiten abgewinnen können, u.a. in "Drenched in Fear" und "Disconnected", dennoch reicht das Album bei weitem nicht an die anderen heran, größtes Manko bleibt der Sound.
von 3/10 auf 5/10 Punkten.
Punkte: 5 / 10