Firewind Days Of Defiance (2010) - ein Review von Frozen-Steel

Firewind: Days Of Defiance - Cover
3
3 Reviews
16
16 Ratings
7.78
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Heavy Metal, Melodic Metal, Power Metal


Frozen-Steel
31.10.2010 18:17

Nach meiner ersten Begegnung mit FIREWIND (Mit dem Debüt "Between Heaven and Hell") war ich skeptisch, was das neueste Werk der Griechen um Saitenhexer Gus G. betrifft. Und das obwohl Firewind in einer Region zwischen STRATOVARIUS, EDGUY und HAMMERFALL einzuordnen sind, was doch eigentlich genau meinem Geschmack entspricht.

Was ich jedoch am Debüt kritisierte, eine zu lasche Darbietung, ist hier deutlich verbessert worden. Die Songs sind Druckvoll und oft im oberen Midtempobereich angesiedelt. Quer durch das Album kann man jedoch sagen, dass das Highlight beinahe jedes Tracks die Gitarrenparts sind. Hier zeigt sich, dass Gus G. im technischen Bereich wahrlich zu den besten Gitarristen der heutigen Zeit gehört. Wie zum Beispiel im sehr hymnischen "World On Fire" sind die Übergänge sehr fliessend. Während dies dem geneigten Hörer Respekt abgewinnen kann, nimmt es jedoch den Songs ein wenig den Sympathiewert, den sie wohl gewinnen könnten, wenn das ganze etwas kantiger wäre. Mitverantwortlich ist dabei auch die (Wie in dem Genre mittlerweile leider üblich) die sehr glatt gebügelte Produktion. Zu Loben gilt es in meinen Augen auch die Keyboards, die mich immer mal wieder an die Finnen von STRATOVARIUS erinnerten. So wird zum Beispiel „Embrace the Sun“ sehr poppig, was den Song auch für den nicht ganz so metallischen Zuhörer interessant macht.

Auch im Songwriting sehe ich nach wie vor Probleme. Obwohl die Songs an sich fast alle im oberen Bereich einzuordnen sind, wirkt es auf Dauer etwas Monoton. Beim ersten Durchlauf stellte ich mir ab und an die Frage, ob das denn noch der vorherige Track ist, oder schon ein Neuer. So ist es für mich nicht erstaunlich, dass der vielleicht beste Song des Albums der Abschluss der limitierten Edition ist: Das JUDAS PRIEST Cover „Breaking the Law“. Dieser widerum ist mit der geschickten Einbindung von Keyboards und einigen Gus G. Licks durchaus gut geworden – eines der besseren Cover eines sehr geilen Klassikers.

Zum Abschluss noch ein Wort zu den Boni im Digipack: Als Hobby-Gitarrist habe ich mich sehr über das Plektrum in der Packung gefreut. Sowas hatte ich noch in keinem anderen Album. Die Bonussongs sind durchaus hörenswert (vor allem „Breaking the Law“). Kommt noch erschwerend dazu, dass bei uns fast nie Preisunterschiede zwischen der Limitierten und der Standartedition bestehen, und wenn ich für ein Album 15€ oder mehr ausgeben soll, dann schon für ein modisches Digipack.

Fazit: Durchaus ein interessantes Album, welches für Fans von Europäisch-Skandinavischem Heavy/Power/Melodic Metal Gemisch sicher kein Fehlkauf sein wird. Einige etwas komplexere Kompositionen und mehr Abwechslung würden ihm jedoch gut zu Gesicht stehen. Ich sehe nun allerdings mit mehrheitlich positiven Gefühlen in die Zukunft von FIREWIND.

Anspieltipps: „World On Fire“, „Embrace the Sun“, „When All is Said and Done“, „Breaking The Law“ (Bonus)

Punkte: 8 / 10


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