Deathfist Too Hot To Burn (2010) - ein Review von Sgt. Kuntz

Deathfist: Too Hot To Burn - Cover
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8.42
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Thrash Metal


Sgt. Kuntz
08.12.2010 14:06

DEATHFIST können nach ihrer letztjährigen 7“-EP nun zeigen, dass sie auch über die volle Distanz eines “Longplayers“ in der Lage sind, originellen und unterhaltsamen Thrash Metal zu spielen. Erhältlich auf CD (Pure Steel) oder auf Vinyl (HRR) mit “Fast As A Shark“ als Hidden-Bonustrack und Textblatt und Poster als Dreingabe.

Die drei Songs der EP wurden hier gut integriert, bzw. durch etliche neue Brecher ergänzt, die von der ersten Minute keine Zweifel aufkommen lassen, dass hier wieder die kompromisslose Oldschool-Thrash-Schiene gefahren wird. Sängerin Corinna kreischt, röhrt und krächzt mindestens so räudig wie auf dem Debüt und lässt mehr denn je nur einen sinnvollen Vergleich zu, nämlich den mit Sabina Classen von HOLY MOSES. Ihre stärksten Momente hat die Band vor allem bei gnadenlosen Uptempo-Tracks wie “Killing Time“, bei denen versiertes Spielvermögen, vor allem an der Gitarre, auf natürliches, unverfälschtes Thrash-Feeling, sprich Aggressivität, trifft. So kann man dann auch ohne Innovationen oder vertrackte Songs bestens unterhalten. Auffällig auch die leicht verbesserte Produktion, bei der vor allem der Drumsound von Neu-Trommler Jan imponiert, wenn er im Stil einer mittleren Haubitze seine Salven abfeuert und man Angst haben muss, dass bald der Putz von der Wand bröselt. Musikalisch und soundtechnisch gibt es also nichts zu beanstanden, lediglich der Griff zum Textblatt gerät zur leichten Enttäuschung, denn dort findet man höchstens durchschnittlichen Allerwelts-Standard aus der Abteilung Genre-Phrasenbuch. Soll heißen: Lyrics, die wirklich niemanden mehr beeindrucken. Das ist zwar nicht weiter tragisch, nicht jedes Album muss man Song für Song mitlesen, aber zu einem überdurchschnittlichen Album, und das ist “Too Hot To Burn“, gehören auch Texte, die ein bisschen tiefer blicken lassen. Abgerundet wird, wie erwähnt, durch das allseits beliebte ACCEPT-Cover, auch das nicht mega-originell, aber zumindest kann man es bei einer Band aus Solingen gut nachvollziehen, dass sie sich für den schnellsten Song ihrer heimatlichen Ahnen entschieden haben.

Unterm Strich gibt es nur deshalb einen halben Punkt weniger, weil bei nun 13 Songs doch etwas die Abwechslung fehlt, dies ist natürlich ein kleiner Nachteil gegenüber der EP. Aber dennoch sind Genre-Fans aufgerufen, ihre DEATHFIST gen Wohnzimmerdecke zu strecken und gemeinsam mit Corinna unterm Tannenbaum abzuröhren wie ein besoffenes Rentier zur Brunftzeit.


Sgt. Kuntz

Punkte: 7.5 / 10


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