Witchaven Terrorstorm (2010) - ein Review von Blooby

Witchaven: Terrorstorm - Cover
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1 Review
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1 Rating
9.00
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Black Metal, Death Metal, Thrash Metal


Blooby
19.09.2012 21:06

Die letzten Jahre haben viele junge Bands zum Vorschein gebracht, die es sich zum Ziel gesetzt haben, den Metal der alten Schule wieder zu neuem Ruhm zu verhelfen. New Wave Of Old School Metal nennt sich diese Bewegung. Und obwohl dieses Vorhaben durchaus rühmlich und allein schon der Versuch aller Ehren wert ist, waren die meisten Outputs dieses Trends (für meine Geschmack natürlich) bisher eher durchschnittlich, da häufig ein gewisser Grad an Eigenständigkeit gefehlt hat und viel zu viel von den großen Vorbildern abgeschaut wurde (Fueled By Fire, Hatchet, Violator). Doch zum Glück gibt es Ausnahmen (Vektor, In Solitude, Enforcer), zu denen auch Witchavens "Terrorstorm" (2010) zählt.

Eingeleitet wird das Album vom kompromisslosen "A.D.D.", welches direkt, und ohne ein "störendes" Intro einzuschieben, verdeutlicht, was man von den nächsten 35 Minuten zu erwarten hat: Schnellen Thrash-Metal mit Black- und Death-Metal-Einflüssen nämlich. Der exzessive Gebrauch von 16tel-Noten und Blastbeats muss da gar nicht erst erwähnt werden. Dass sich das Album trotzdem nicht ausgelutscht, und wie bereits 1000mal gehört, anfühlt, ist dabei den grandiosen Riffs, die direkt zum Headbangen verleiten, der dunklen Grundstimmung des Albums und nicht zuletzt dem "Gesang" Henry Montoyas zu verdanken, dessen Stimme wie der Todesschrei eines Dämonen bzw. eine Mischung aus Growlen und Shouten klingt.

Textlich bietet Witchaven für diese Musikrichtung wenig überraschendes, was jedoch nicht wirklich negativ ins Gewicht fällt. Songtitel wie "Terrorstorm" oder "Absolute Profit" lassen unschwer erkennen, dass die Texte politisch- und gesellschafts-kritischer Natur - im Stile von Kreator und Co. - sind und Themen wie Drogenabhängigkeit, Terrorismus, Menschenhandel und Globalisierung behandeln. Einige Titel besitzen dabei zusätzlich Einspielungen aus Funk und Fernsehen, die dem Hörer unmissverständlich das Thema des Songs verdeutlichen. In "Conflagation", zum Beispiel, ist zu hören, wie Abhängige ihr Baby für Meth verkaufen möchten, während "Absolute Profit" einige Zahlen zum Menschenhandel nennt. Im Titeltrack "Terrorstorm" sind sogar die Reaktionen von TV-Moderatoren zum Zeitpunkt der Flugzeugeinschläge vom 11. September zu hören.

Die Produktion ist Rahmen eines ursprünglich labelfreien Release bemerkenswert und passt perfekt zur Musik. Sicherlich wäre an der einen oder anderen Stelle noch Platz nach oben gewesen, allerdings gefällt das Ergebnis allemal besser, als der überproduzierte Kram, den man sonst so von zu hören bekommt.

Was bleibt also abschließend zu sagen? „Terrorstorm“ ist ein extrem starkes Album geworden, das jedem Fan von dunkel angehauchtem Thrash-Metal trotz der mäßigen Verfügbarkeit ans Herz gelegt ist. Definitiv eines der Highlights aus dem Jahre 2010!

Punkte: 9 / 10


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