Carcass Necroticism - Descanting The Insalubrious (1991) - ein Review von Janeck

Carcass: Necroticism - Descanting The Insalubrious - Cover
2
2 Reviews
50
50 Ratings
9.30
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Death Metal, Grindcore


Janeck
03.09.2011 12:02

CARCASS sind eine Legende und gleichzeitig neben NAPALM DEATH die wohl einflussreichste Band für den Grindcore.
Die Wichtigkeit der beiden Alben „Reek Of Putrefaction“ (1988) und „Symphonies Of Sickness“ (1989) lässt sich bis heute nicht abstreiten, welche Stellung diese Klassiker und Wegbereiter im Grindcore besitzen ist enorm.
Für viele sind CARCASS bereits nach „Symphonies Of Sickness“ gestorben, denn den Weg den die Engländer 1991 mit ihrem Meisterwerk „Necroticism-Descanting The Insalubrious“ gegangen sind, ist für viele noch heute unbegreiflich.
Doch gerade die Soundöffnung des sturen Grindcoregebolzes auf „Necroticism-Descanting the Insalubrious“ machen dieses Überwerk zu einem der 10 besten Death Metal Alben die jemals in Europa entstanden!
CARCASS gewannen mit Michael Amott (ARCH ENEMY, CARNAGE) einen der talentiertesten schwedischen Gitarristen, obwohl er eigentlich Engländer ist, und verschmelzten ihren ureigenen Grindcore Sound mit melodischen, schwedisch-ähnlichen Gitarrenharmonien und einer deftigen Portion klassischen Death Metal.
Herausgekommen ist ein absoluter Meilenstein der europäischen Death Metal Geschichte und ist in seiner Form bis heute einzigartig und revolutionär.
Alle 8 Songs sind durchkomponierte Death Metal Highlights, die sich gerade durch den CARCASS typischen kranken Sound von allen anderen Death Metal Standards unterscheiden.
Grindcore, Death Metal, melodische Gitarrenharmonien, elektrisierende Riffs, massenweise Tempowechsel, Groove und schwedische Melodien werden so geschickt und beispielhaft ineinander verwebt, dass bis heute kein einziges Album auch nur ansatzweise an die ehrfürchtige Klasse von „Necroticism-Descanting the Insalubrious“ gekratzt hat.
Auf welchem Niveau CARCASS musizieren ist bis heute beängstigend, Jeff Walkers markanten “Schweinevocals“ sind bis heute einzigartig und unter 100 ähnlichen Nachahmer-Bands sofort zu erkennen, die musikalische Raffinesse welche CARCASS auf „Necroticism-Descanting the Insalubrious“ zelebrieren hat bis heute Vorbildfunktion und die schon erwähnte Klasse der Gitarrenarbeit, besonders von Michael Amott, ist immer noch State of the Art.
Hier reihen sich Killer-Riffs an Killer-Riffs, ausgetüftelte Harmonien und Solis paaren sich mit treibendem Schlagzeuggroove und die geschickt platzierten Breaks und Tempowechsel unterstreichen die kompositorische Klasse von CARCASS.
Auch die kurzen gesprochenen Intros sorgen für eine eigenständige Atmosphäre und einen ähnlichen Hit wie „Corporal Jigsore Quandary“ besitzen die wenigsten Death Metal Bands.
Gerade dieser Song untermauert die Ausnahmestellung von CARCASS und ihrem Meisterwerk „Necroticism-Descanting the Insalubrious“.
Einen nicht geringen Anteil an der Klasse von „Necroticism-Descanting the Insalubrious“ hat Meister-Produzent Colin Richardson, der hier wohl einer seiner besten Arbeiten abgeliefert hat und CARCASS einen unglaublich voluminösen Sound verpasste.
Wie lebendig Richardson alleine die Gitarren klingen lässt ist phänomenal.
Alle Harmonien und Melodien werden nicht zwanghaft in den Mittelpunkt gerückt, sondern sind gleichberechtigt neben Grindausbrüchen im Sound integriert.
Auch der Drumsound ist wunderbar differenziert und drückend.
Der ganze Sound ist meisterlich in Szene gesetzt, produziert und passt hervorragend zum durchdachten Songwriting welches CARCASS in dieser Form nie wieder erreichen sollten.
Spätestens nach „Necroticism-Descanting the Insalubrious” stiegen CARCASS zu den Top Acts der weltweiten Death Metal Szene auf und gehörten neben Bolt Thrower und den üblichen Verdächtigen aus Schweden zur europäischen Speerspitze!
Mit „Heartwork“ folgte 1993 ein zwiespältiges Album, welches dem Grindcore und auch streckenweise den klassischen Death Metal den Rücken kehrte und mit einem Mix aus melodischen Death Metal und klassischen Heavy Metal den Fans Kopfschmerzen bereitete.
Auch ich kann mit „Heartwork“ nicht viel anfangen, wenn auch die musikalische Klasse (wenn man es genau nimmt das ausgereifteste CARCASS Album) unbestreitbar ist, entfernten sich CARCASS immer weiter aus der Death Metal Szene.
Was bleibt ist ein zeitloser Klassiker in der Geschichte des Death Metal, welcher auch heute noch hunderte Bands beeinflusst und in seiner Vollständigkeit bis heute unerreicht ist!

Punkte: 9 / 10


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