John Arch ist Gründungsmitglied und legendärer Sänger der drei ersten Alben der amerikanischen Progressiv Metal Pioniere Fates Warning. Doch auch ohne diese Hintergrundinformation ist das Genre dieser EP nicht schwer zu erraten, wo sonst gibt es wohl eine halbe Stunde Musik aufgeteilt auf nur zwei Tracks?
Für jemanden, der 17 Jahre praktisch komplett von der Bildfläche verschwunden war, hat sich der gute John ein beeindruckendes Line-Up für dieses Comeback im Jahre 2003 zusammengeschustert. Zusätzlich zum alten Weggefährten Jim Matheos an der Gitarre bilden hier Bassgott Joey Vera und damaliger Dream Theater Trommler Mike Portnoy die Rhythmusfraktion.
Wer jedoch ausufernde Instrumentalpassagen erwartet, sieht sich getäuscht, denn es handelt sich eindeutig um ein Sängeralbum. Dies wirkt erfrischend innovativ, denn beide Tracks warten mit einigen unterhaltsamen Melodien auf. John vermeidet dabei die von vielen Metalsängern schon ausgetretenen Pfade und überrascht mit ungewöhnlicher Rhythmik. Das die in geradezu unmenschlich hohen Sphären agierende Stimme des Meisters nicht jedermanns Sache ist liegt auf der Hand, aber wer deshalb kein Ohr riskieren möchte, dem entgeht einiges.
Als Begleitmusik gibt es hochwertige moderne Metalriffs und einige Kopfnickermomente, also genau das was man von diesen großen Namen erwarten darf.
Die gesamte Diskographie des Namensgebers besteht aus fünf Scheiben, inklusiver dieser hier und der Fates Warning Werke, der Metal Welt sind wohl einige Klassiker in den verlorenen Jahren entgangen.
Punkte: 9 / 10