Gorillaz Plastic Beach (2010) - ein Review von Eagles of Deathmetal

Gorillaz: Plastic Beach - Cover
2
2 Reviews
11
11 Ratings
7.32
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Rock: Crossover, Indie Rock



14.05.2011 10:49

Ach war das eine Freude, als ich vor knapp einem Jahr in der Musikzeitschrift Spex lass, dass ein neues Gorillaz Album mit dem Titel Plastic Beach auf dem Weg sei. Die erste Auskopplung aus selbigen Album „Stylo“ machte einen recht guten Eindruck und machte „Hunger“ auf mehr. Als der Release-Day dann auch kam, kam der Schlag in die Magengrube und das Luftschnappen.
Zunächst machte die Platte jedoch einen guten Eindruck. Das Intro kam im Gewand der letzten beiden Tracks vom Demon Days Album daher. Wunderbar! Nahtlose Weiterführung eines der tollsten Alben des letzen Jahrzehnts? Weit gefehlt.
Zwar sind Gastparts zum einem das Markenzeichen der Gorillaz, zum anderen meist aber auch verdammt gut. Was sich Albarn aber bei der Verpflichtung von Snoop Doog für das zweite Lied des Albums gedacht hat, weiß ich nicht. So verfahren und ungenau wie sich der Track anhört, aufgrund des wummernden Beats und dem Genuschel von Snoop hoffte ich, dass dies nur ein Ausrutscher auf der Platte sei.
Nach dem ersten hören musste ich aber leider zugeben, dass auf diesem Album sich einige LowLights der Gorillaz Gesichte befanden. Geflissentlich verstecken sich diese vor allem im Zweiten Teil der Platte. Angefangen mit Broken bis hin zu Pirate Jet, ausgeschlossen sei mal hier Cloud of Unknowing (bei dem der Gastauftritt von Booby Womack hervorragend funktioniert), versammelten sich hier Tracks die ich auch heute noch immer direkt weiter schalte. Zu überladen, nicht zu ende gedacht oder auch einfach zu weit entfernt von dem, was man früher als Gorillaz kennen gelernt hat. Natürlich soll sich ein Künstler weiter entwickeln, dies aber durchdacht tun und nicht denken, nur weil man Gefühlte tausend Musiker auf einem Album versammeln konnte ist man der Größte.
Man muss aber auch der Platte hoch an rechnen, dass einige sehr sehr gute Tracks vorhanden sind. So zum einen White Flag, dass mit einem Rap auf klassischer Musik daher kommt. Von Anfang bis Ende merkt man hier Herzblut in den Textzeilen und vor allem den Spaß, bei der Entwicklung des Songs.
Weitere Highlights der Platte sind Superfast Jellyfish, Glitter Freeze, Some Kind of Nature und On Melancholy Hill. Grade bei diesen Songs wird der “UrFan” ins schwärmen geraten. So zum Beispiel bei On Melancholy Hill, dass sich wie eine konsequente Weiterführung des Songs El Manana des Vorgänger-Albums anfühlt und eines der wirklich herausstechenden Beispielen von durchdachter Songführung ist.
Natürlich sind meine Meinung zur Platte eine relativ subjektive Ansicht, aber gerade durch Gespräche mit anderen über diese Platte, kann ich guten Gewissens sagen, dass mehrere so über dieses Produkt denken.
Ein kompletter Reinfall ist Plastic Beach nicht. Gute Songs halten sich die Waage mit nicht so guten bis hin zu schlechten Songs. Wie auch schon bei anderen Bands hat das dritte Album seine heftigen Macken und dies dürfte schon mit der Grundidee zusammen hängen. Gastauftritte und coole Beats können eine Bereicherung sein, können aber auch ein tierischer Schuss in den Ofen sein und genau das ist hier passiert.
Wer Fan der ersten Stunde ist sollte sich, so denke ich zwei mal überlegen ob dieses Werk in seine Musiksammlung muss. Die 5 herausragenden Lieder des Plastic Beach Albums sind famos, können aber in der heutigen Zeit von I-Tunes und Co auch hervorragend einzeln gekauft werden.

Punkte: 5.5 / 10


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