So in etwa ließe sich der Inhalt dieses Albums vielleicht treffend beschreiben. Zumindest beim Hören solcher dunklen Kunstwerke wie „Crying For Eternity“, „Embraced“, „No Forgiveness“, „Your Hand In Mine“ oder (den in punkto „Hitpotential“ Nachfolger von „Eternal“) „As I Die“ kommen mir unweigerlich solche Bilder in den Sinn. (“Keller“ wahrscheinlich wegen des leichten Halls auf Vocals und Drums…)
Als Zwischenstadium zwischen dem Aufsehen erregenden „Gothic“ und dem Durchbruch „Icon“, war „Shades Of God“ so etwas wie eine gelungene Mischung aus Vorgänger und Nachfolger. Trist, düster, überwiegend in mäßigem Tempo gehalten, wesentlich besser produziert als „Gothic“, allerdings auch merklich „kühler“ als „Icon“ und alles in allem eine gelungene Symbiose aus Heavyness und Schwermut.
Die auch hier allgegenwärtigen, melodiösen Leads von Gregor MacIntosh fügen sich ebenso perfekt in die unnachahmliche Atmosphäre dieses (im Vergleich zu den Nachfolgern) ungeschliffenen Meisterwerks ein wie Nick Holmes’ raue Vocals (weniger krächzend als auf „Gothic“) und dessen düstere Lyrics (siehe Kostprobe unten). Trotz der durchgängigen Stimmung ist für Abwechslung gesorgt, in Form von Up-Tempo Parts bzw. Einbringung eines kompletten, fast thrashigen Songs (“Pity The Sadness“). (Selbiger wurde ja überflüssigerweise auf dem „Draconian Times“- Album in Form des Plagiats „Once Solemn“ auf peinliche Weise wieder aufgewärmt, leider ein deutliches Indiz, dass man sich damals mangels Ideen an den eigenen Highlights zu bedienen versuchte.) Auch wenn es damals bereits Videos zu „As I Die“ und „Pity The Sadness“ (!) gab, vermittelt „Shades Of God“ einen Eindruck von Paradise Lost aus der Zeit vor der ungesunden MTV-Präsenz, die der Band spätestens ab „Draconian Times“ mit zum Verhängnis wurde.
Dieses Album ist eines dieser wenigen, die einen nahezu perfekten Soundtrack zu den dunkleren Jahreszeiten liefern. Hat mich auch schon durch einige depressive Phasen geleitet, in denen man sich merkwürdigerweise an der Faszination von der mit Tristesse verbundenen Schönheit der Musik wieder ein wenig hochziehen kann… Steht in der Reihe meiner All-Time-Favorites wohl auf ewig unter den ersten zehn.
„Lonely are my Tears of Pain
and I’m Punished by Their Cause
I’ll Rest on My Burning Throne
A Release I Move Towards is Eternal Sleep“
(Crying For Eternity)
Punkte: 10 / 10