Wie schon die ersten drei CANDLEMASS-Alben brilliert der Fünfer (das Line-Up komplettierten Mats Björkmann (g.), Lars Johannson (g.) und Jan Lindh (dr.)) mit kraftvollem Doom-Metal, der auch schon mal im Power-Metal herumstreunt und sich dort einiger Zutaten bedient. Dies hob die Schweden deutlich von Genregenossen wie ST. VITUS oder THE OBSESSED ab, da sie immer wieder gerne aufs Gaspedal traten und so die epischen Kompositionen extrem auflockerten. Dies ist nachzuhören bei zeitlosen Hymnen wie "Dark Reflections", "Edge Of Heaven" oder "A Tale Of Creation". Eine Besonderheit ist "Under The Oak", welches schon auf dem Debüt "Epicus Doomicus Metallicus" zu finden war, damals noch eingesungen von Johan Langquist. Es ist schon erstaunlich zu hören, wie unterschiedlich die beiden Barden den Song intonieren. Ich persönlich ziehe Messiah deutlich vor, aber ich kenne auch Stimmen, die das Gegenteil behaupten. Egal. Auch Johan war ein Klassesänger. Ein weiterer Höhepunkt ist das Instrumental "Into The Unfathomed Tower", welches mit famosen Gitarrenduellen aufwartet.
Auch wenn auf diesem Werk eine monumentale und unsterbliche Traumnummer wie "Samarithan" (von "Nightfall") oder "Solitude" (vom Debüt) fehlt, so sind auch diese Geschichten ein Meilenstein des Doom-Metals und müssen in jedem gut sortierten CD-Schrank qualitätsbewusster Metaller stehen. Zumal auch hier eine Bonusdisc mit fünf, noch völlig anders klingenden, Demosongs, einem Interview mit Messiah und Leif und einem erneut kultigen Video (diesmal zu "Dark Reflections") zu bewundern sind. Das ganze natürlich hübsch in einem Pappschuber eingeschachtelt und mit fetten Liner-Notes von Leif Edling versehen. Da gibt es nur noch eins zu sagen: Buy or die!
Anspieltipps: Dark Reflections, Edge Of Heaven, A Tale Of Creation
http://www.powermetal.de/review/review-1421.html
Punkte: 9 / 10