So, und bevor es zu kompliziert wird, lassen wir die Musik ertönen und die entpuppt sich auf der A-Seite auch als atypischer, aber durchaus abwechslungsreicher Doom Metal. Allzu viele Vorbilder für diese derzeit scheinbar recht populäre Spielart gibt es in Chile oder allgemein in Südamerika nicht, daher müssen die üblichen Verdächtigen wie CANDLEMASS oder SOLITUDE AETURNUS herhalten. Die B-Seite, ebenfalls bestehend aus nur einem Song, wird eingeläutet durch Windgeheule, Glockenschläge und Akustikgitarre, bevor es auch hier spannend und auch mit schnelleren Parts (keine Raserei natürlich) aufgelockert zur Sache geht, so dass auch mehr Power Metal-orientierte Hörer auf ihre Kosten kommen sollten. Klar und souverän eingesungen durch Felipe, der mit seinem markanten, leicht theatralischen Gesang hier sehr gut zur Geltung kommt. Die stärksten Momente haben CAPILLA ARDIENTE wenn sie auch mal das Tempo anziehen oder ein klassisches Solo spielen, streng orthodoxe Doom-Fans mögen das aber anders sehen und vielleicht den ersten Song bevorzugen, mit seinen doch sehr langsamen und zähen Parts.
Erschienen ist diese EP auf High Roller Records, limitiert auf 500 Stück und mit einem recht gelungen Cover aus der (digitalen) Feder von Bassist Botarro, der praktischerweise auch als gelernter Grafik-Designer arbeitet. Eine CD-Version ist ebenfalls in Planung durch das deutsche Label Eyes Like Snow. In jedem Fall ein geglücktes Debüt eines vielversprechenden Newcomers.
Bewertung 8/10
Sgt. Kuntz für www.metallized.de
Punkte: 8 / 10