Hat man dann mal ein Exemplar gefunden, stechen als erstes das martialische Cover, das auch von AT WAR hätte sein können, und die überaus leckeren, Speichel-Anregenden Songtitel ins Auge. Und der eröffnende Doppelschlag, bestehend aus “Deadly Blessing“ und “Nuclear Attack“, hält dann auch locker den hohen Erwartungen stand. Die Vorfreude geht also nahtlos über in pure Begeisterung über das exzellente Songmaterial, verpackt im feinstes Power Metal-Gewand. Galoppierende Riffs, pumpende, vor Kraft strotzende Midtempo-Rhythmen, ausgiebig zelebrierte Gitarrensoli und ein Sänger vom Fach, der mit einer angenehmen, im mittleren Bereich angesiedelten Stimme immer Herr der Lage ist. Einen Gang zurück schaltet man bei dem fast neunminütigem “Whispers“, das aber dennoch sehr heavy ausfiel und als weiteres großes Highlights verbucht werden kann. Lediglich auf der B-Seite setzt es bei “Easy Girl“ und “Don’t Waste My Time“ (die meinige aber bitte auch nicht!) einen leichten Euphorie-Dämpfer, sind die beiden doch eher hardrockig bis kommerziell ausgefallen und dürften der heutigen Zielgruppe weitaus weniger zusagen, als das restliche Songmaterial. Trotzdem bleibt ein mehr als positiver Gesamteindruck und ein echter Insider-Tipp für Freunde des traditionellen, bodenständigen Heavy Metal. Leider nimmt die Story von S.A.S. ein trauriges Ende, als 1989 Robyn Colbett bei einem Verkehrsunfall tödlich verunglückte. Und so blieb “Warlords“ das einzige musikalische Erbe und gleichzeitig eines der wenigen reinen Power Metal-Alben aus “Down Under“. Eines der besten sowieso.
Punkte: 8 / 10