Ja, das inzwischen dritte Album von Herrn Engel setzt im Vergleich zu den Vorgängern in Sachen Härte nochmal einen drauf und es dröhnt und wummert ganz gewaltig. Der Sound gibt also eine ganze Menge her und ist auch durch einen sehr oft erkennbaren Einfluss von Hip Hop-Elementen ziemlich einzigartig geworden.
Leider hat es sich dann aber auch schon mit positiver Kreativität. Die Lyrics hingegen überzeugen nur selten. Besonders peinlich ist das Gedisse im Track 'Wynard' auf Kai Arnold, dem ehemaligen Sänger des Projekts und Mastermind hinter Wynardtage. Man kann in Songs zwar wunderbar Aggressionen und Wut gegenüber einem anderen Menschen verarbeiten, hier geschieht dies aber auf einem Niveau, das sogar noch einige Sinnfrei-Texte von z.B. Aggro Berlin unterbietet.
Ansonsten muss ich noch festhalten, dass mich die Stimme von Gastvokalistin Cooraz von HausHetaere schlicht nervt. Während Pedro die Songs mit unglaublicher Aggressivität auch in seinen Vocals perfekt stärkt, tun die weiblichen Shouts eher weh in den Ohren.
Fazit:
'The Enemy' polarisiert und das es das auch will, merkt man ebenfalls. Meinen Geschmack trifft es dabei leider viel zu selten. Positiv hervorzuheben ist an dieser Stelle insbesondere der Track 'ES'. Die Sachen, die mich an dem Album sonst aber eher nerven, überwiegen, weswegen es für mich hinter seine Vorgänger klar zurückfällt.
Punkte: 3 / 10