At War Infidel (2009) - ein Review von Sgt. Kuntz

At War: Infidel - Cover
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7.50
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Thrash Metal


Sgt. Kuntz
18.05.2010 14:55

Mehr als zwanzig Jahre ist es her, seit dem letzten Album von AT WAR. Aber trotzdem ist das Trio aus Virginia noch bei vielen altmodischen Thrash Metal-Fans gut im Gedächtnis gespeichert, mit ihrer räudigen Mischung aus MOTÖRHEAD, TANK und VENOM, sowie den martialischen Texten. Höchste Zeit also für ein Comeback in Form eines neuen Albums, natürlich in Originalbesetzung und auf dem namentlich perfekt passendem Label Heavy Artillery Records. Die unvermeidbare Frage, ob der aktuelle Thrash Metal-Trend etwas mit der Rückkehr zu tun haben könnte, lassen wir mal gnädig außen vor.

“Infidel“ nennt sich der neue Output, was so viel heißt wie “Ungläubiger“ und genau zu so einem wird man, wenn man die ersten Songs gehört hat. Es ist, als ob jemand die Mitglieder von AT WAR nach ihrem letzten Album mitsamt ihren Instrumenten in eine Tiefkühlkammer gesperrt und sie nun im Jahr 2009 aufgetaut hätte. Erstaunlich wie man den Stil der Band sofort wiedererkennt, lediglich der Gitarren-Sound klingt etwas moderner, zumindest im Vergleich zu den beiden 80er-Alben. Geboten wird also Power Thrash Metal, aggressiv und wütend, aber mit nachvollziehbarem Songaufbau, ein paar Tempowechseln hier und da und dem gut verständlichem Gesang von Frontmann Arnold. Aufgepeppt werden die Songs zudem durch einige Sound-Samples, wie Filmzitate (“Full Metal Jacket“) und ähnliches. Die Texte von AT WAR wurden ja schon immer kontrovers aufgenommen und daran dürfte sich auch zwanzig Jahre später nichts ändern. Die Thematik hat man lediglich den aktuellen Zeiten angepasst und beschäftigt sich nun folgerichtig mit dem “War on Terror“, wobei man sich der Perspektive des einfachen Soldaten annimmt, der nicht nur mit islamischen Terroristen, sondern auch mit rückgratlosen Politikern auf der eigenen Seite zu kämpfen hat.

AT WAR haben sich also ihren eigenen urigen Charme erhalten und das ist wirklich etwas wert in Zeiten nicht enden wollenden Thrash Metal-Veröffentlichungen. Sie waren zwar nie die härteste oder spieltechnisch anspruchvollste Band auf ihrem Gebiet, das sind sie auch heute nicht, aber die Songs funktionieren einfach und bereiten einem eine gute halbe Stunde pures Thrash-Vergnügen. Ich kann mir auch vorstellen, dass viele Anhänger des harten, rohen Power Metal hier gut auf ihre Kosten kommen, so wie das damals in den 80ern auch der Fall war. Lediglich überzeugte Pazifisten werden wieder einen weiten Bogen um AT WAR und “Infidel“ machen. Welcome back, guys!

Bewertung 8/10

Sgt. Kuntz für www.metallized.de

Punkte: 8 / 10


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