The Ruins Of Beverast Foulest Semen Of A Sheltered Elite (2009) - ein Review von Janeck

Ruins Of Beverast, The: Foulest Semen Of A Sheltered Elite - Cover
1
1 Review
24
24 Ratings
9.19
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Black Metal


Janeck
18.11.2009 19:57

Ganze 3 Jahre hat es gedauert bis Alexander von Meilenwald mit The Ruins of Beverast ein neues Album nachlegt.
Ohne Übertreibung ist The Ruins of Beverast das Nonplusultra in der derzeitigen deutschen Black Metal Szene, selbst Legenden wie Lunar Aurora oder die phänomenalen Nagelfar verblassen leicht neben den monumentalen und zutiefst schwarzen Meisterwerken von The Ruins of Beverast. Konnte Herr Meilenwald das Niveau des grandiosen Debüts „Unlock the Shrine“ halten und den Meilenstein „Rain upon the Impure“ sogar noch übertreffen?
Soundmäßig fährt man genau einen Mittelweg zwischen der rohen, ungeschliffenen Produktion des Debüts und der schwarzen, dumpfen Soundwand von „Rain upon the Impure“, Musikalisch geht es noch zähflüssiger zu Werke, der Doom Metal schimmert mit jeder Note durch und dennoch sind etliche Knüppelparts eingearbeitet auch der Gesang ist eher tiefer gehalten.
Ab und zu blitzen die ganz frühen Aeternus Werke im Songwriting durch („Beyond the Wandering Moon“ und „…and so the Night became“) auch wenn The Ruins of Beverast noch viel geschickter mit dem Songwriting spielen.
Der alles überragende Opener „I Raised this Stone as a Ghastly Memorial” lässt alle Zweifel verblassen, The Ruins of Beverast machen bereits mit dem ersten Song klar, es gibt zur Zeit keine bessere deutsche Black Metal Band und selbst US Black Metal Giganten wie Wolves in the Throne Room, oder die genialen Cobalt verblassen neben diesem schwarzen Gewitter aus Aachen.
Mit welcher Detailgenauigkeit hier schwärzeste Musik erzeugt wird ist schon beängstigend.
Nach dem kurzen Zwischenspiel „Alu“ geht es mit „God's Ensanguined Bestiaries“ weiter, hier wird geknüppelt, gesägt, geröchelt, gegrunzt und nebenbei noch eine unglaubliche Stimmung heraufbeschworen.
Wo andere Black Metal Bands sich in unmögliches Gefrickel und progressives Möchtegerngewichse verlaufen, die Atmosphäre mit unnötigen Ballast und High End Produktionen zerstören, erzeugt ein Einziger Musiker mit ein paar Tönen mehr Atmosphäre und Authentizität als der Großteil der derzeitigen Black Metal Szene.
Wenn in der Songmitte die Geschwindigkeit gedrosselt wird und eine Gänsehaut erzeugende Gitarrenmelodie ertönt, die so kratzig aus den Lautsprechen kriecht wie in den guten alten 90er Jahren und ein Klargesang für ein feuchtes Höschen sorgt, kann man nicht anders als huldigend am Boden liegen.
Die geniale Hommage an Nagelfar mit den kurzen, pompösen Keyboardfanfaren raubt einen dann endgültig den Verstand.
Alleine mit diesen 2 Songs und einer Spielzeit von fast 20 Minuten hat sich Alexander von Meilenwald in eine Dimension gespielt wovon andere aktuelle Black Metal Bands nur träumen können.
Was ist das große Geheimnis von The Ruins of Beverast, was macht diese Band so einzigartig, so phänomenal anders?
Diese Band verkörpert wie keine Andere den ureigenen Black Metal Stil, würzt diesen mit sakralen Arrangements, opulenten Ambienteinsprengseln und die pure Rohheit der frühen 90er Jahre, experimentierfreudig aber niemals verspielt und überladen, ehrlich, schwarz und unglaublich intensiv und mit einem Geschick für tiefschwarze Melodien und doomiger Zerstörungskraft (die frühen My Dying Bride werden häufig zitiert) wie es keine andere Band zustande bringt.
The Ruins of Beverast ist das Beste was die Black Metal Szene zu bieten hat, The Ruins of Beverast ist der Stinkefinger in Richtung Norwegen und dem unmöglichen Hype des Pagan Gedöns, The Ruins of Beverast ist einfach der schwarze Monolith in einer Szene die von neuen Helden wie Wolves in the Throne Room, Lifelover, Urfaust, Cobalt, Deathspell Omega, Woe, Krallice oder ColdWorld, geprägt wird.
Das Album zaubert einen einfach ein dickes Grinsen in das Gesicht, es klingt angenehm ehrlich neben dem aktuellen Geschehen in der Szene.
Sicherlich wird dieses Meisterwerk nur im Underground Anerkennung finden, für „Normalsterbliche“ ist die Musik sowieso nicht komponiert.
Wer also Underground und Black Metal mit Bands wie Shining, Watain, Taake oder Carpathian Forest verbindet sollte lieber einen großen Bogen um „Foulest Semen of a Sheltered Elite“ machen, denn was hier geboten wird ist Black Metal Perfektion für einen kleinen Kreis von Hörern.

Punkte: 8 / 10


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