Demolition Hammer Epidemic Of Violence (1992) - ein Review von Lord

Demolition Hammer: Epidemic Of Violence - Cover
2
2 Reviews
41
41 Ratings
9.17
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Thrash Metal


Lord
06.05.2010 11:12

Diese Scheibe ist ein absoluter Killer!! Hart, aggressiv, brutal und technisch interessant!
In den 90ern war das in Sachen Thrash zur Seltenheit geworden - lediglich Bands wie Seputura, Exhorder, Pantera, Massacra oder Incubus (die meisten dieser Bands haben eine feine Parallele zum damals Szenenführenden Death Metal) brillierten in diesem ausgelutschen Genre, wo Grössen wie Flotsam and Jetsam oder Testament mit langweiligen, handzahmen Alben für kollektives Gähnen sorgten und MTV solchen zu Kackbands verkommenen Truppen seine Aufmerksamkeit schenkte...

Dass es eben auch anders geht, zeigt die 2. Studioscheibe der Amerikaner Demolition Hammer; von Bands wie vorallem Kreator beeinflusst, ziehen die 4 Moshheads voll auf die 10 durch! "Epidemic Of Violence" ist ein Highlight des eher lauen Metaljahres 1992.

Gegründet hat sich die Band bereits mitte der 80er und veröffentlichte nach einigen ende des Jahrzehnts rausgeprügelten Demos dann 1990 ihr gnadenloses, rauhes Debut "Tortured Existence"! Auch diese Platte kann ich jedem Thrash/Death-Anhänger SEHR an's Herz legen!!

Doch lassen wir mal die Kirche im Dorf und besprechen das vorliegende Werk; "Epidemic of violence"enthält 9 Songs, darunter 1 Instrumental - ansonsten gibt es nur gnadenloses Geholze mit teils rippenden, angezogenen Mittelparts, im grossen und ganzen wird vorallem auf Härte gesetzt, nicht bloss auf Tempo! Halt wirklich sehr ähnlich wie Kreator um 1989/90! Für dieses Thrash/Death-Genre ist die Platte sogar verhältnismässig melodiös...

Eröffnet wird mit dem abwechslungsreichen, anspruchsvollen, zornigen "Skull fracturing nightmare", das sämtliche Tempi beinhaltet. Die Doublebass-Attacke "Human Dissection" zieht kompromisslos nach - geil. Auch hier lässt sich eine gewisse Parallele zu Kreator nicht wegdiskutieren; die Gitarren und der kehlig bellende Gesang von Steve Reynolds klingen schon ähnlich wie die deutschen Kollegen, die 1989 ihr Meisterwerk "Extreme aggression" vorgelegt hatten. Doch wen kümmert das schon bei einer solch geilen, bis in's Detail perfekten Scheibe?

Demolition Hammer blieben leider immer ein bisschen ein Insidertipp - ich durfte sie damals zum Glück live erleben; ich weiss zwar nicht mehr viel von dem Konzert, nur, dass es ein super Abend war...

Erinnerungen, Songwriting, Intensität und vorallem den Mut 1992 mit einer solchen Scheibe rumzukommen, als hätte es Grunge, das "Ende" des Thrashs und die glorifizierung des Death Metals nie gegeben, bringen dieser Bolzscheibe die volle Punktzahl ein - 10!
Zudem war die Band sicher auch ein Omen für Hartwurst-Bands der 90er wie die erfolgreichen Machine Head! Zwar war Robb Flynn schon vorher in diversen Thrashbands unterwegs, doch ob er sein Programm SO durchgezogen hätte, wenn das Konzept 1992 nicht aufgegangen wäre - wer weiss... Schliesslich gründeten sich Machine Head genau 1992.

Punkte: 10 / 10


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