Raven Walk Through Fire (2009) - ein Review von Sgt. Kuntz

Raven: Walk Through Fire - Cover
1
1 Review
8
8 Ratings
8.00
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Heavy Metal, Speed Metal


Sgt. Kuntz
14.02.2011 13:02

Wenn es um legendäre Trios aus der nordöstlichen Industriestadt Newcastle geht, dann kommen für den Kenner gleich drei Acts in Frage. Als erstes natürlich die Black Metal-Pioniere VENOM, außerdem noch die räudigen WARFARE und natürlich RAVEN, die ihrer Heimatstadt schon seit Mitte der 70er alle Ehre machen. Aber trotz beeindruckender Vorarbeit in Sachen NWOBHM und Speed Metal scheint ihnen heute so ein wenig der berechtigte und würdevolle Vorreiter-Status abzugehen. Von einem Kultact, wie bei anderen Bands aus der Zeit, kann man auch nicht gerade reden. Allerdings war die Durststrecke seit dem letzten guten Album, dem etwas düsteren “Architect Of Fear“ von 1990 auch verdammt lang. Aber vor zwei Jahren konnte man erste, noch vorsichtige Stimmen vernehmen, die andeuteten, dass die neue “Walk Through Fire“ endlich wieder in die alte Richtung gehen und auch ein paar starke Songs bereit halten würde. Anfänglich nur als teurer Japan-Import erhältlich (wo man scheinbar noch die größere Fanbasis hat), erschien die CD letztes Jahr über Steamhammer auch bei uns, und dank HRR kommen nun auch Vinyl-Freunde auf ihre Kosten.

Und am besten hört man die neuen Taten der Gallagher-Brüder (+ Hasselvander an den Drums, der auch Ende der 80er schon dabei war) mal losgelöst von den alten Werken. Wobei, in Sachen Energielevel muss man eigentlich keinerlei Abstriche machen. Und so stellt sich gerade bei den schnellen, furiosen Tracks wie “Against The Grain“ und “Walk Through Fire“ ohne Probleme das alte RAVEN-Feeling ein. Dass sich auch die ein oder andere getragene oder gar modern-groovende Nummer eingeschlichen hat, ist völlig legitim. So fällt das Album abwechslungsreich aus und trotz amtlicher Länge kann man höchstens zwei bis drei Füller ausmachen. Erst auf der B-Seite geht dem Album etwas die Luft aus, das uninspirierte “Running Around In Circles“ etwa hätte man sich auch schenken können. Doch mit dem ungewöhnlich langen “Armageddon (The Beginning)“ hält man am Ende noch einen schönen Kracher mit Ohrwurm-Charakter bereit. Auch von der Produktion wird kein Alt-Fan enttäuscht sein, denn der Sound ist eigentlich so, wie man es von einer Band wie RAVEN heutzutage erwarten darf. Nicht mehr auf das Album passte das Cover der 70er-Hardrocklegende MONTROSE, also hat man kurzerhand noch eine 7“ spendiert und die Rückseite für einen Livesong (“The King“) genutzt.

Schön zu sehen, dass die überaus sympathischen und immer bodenständigen RAVEN nach vielen Auf und Abs mit “Walk Through Fire“ wieder in die richtige Spur gefunden haben.


Sgt. Kuntz

Punkte: 7 / 10


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