Carnage Carnage (1986) - ein Review von bloodfreak

Carnage: Carnage - Cover
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1 Review
4
4 Ratings
7.88
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Heavy Metal


bloodfreak
08.05.2011 15:51

Pseudonyme wie Spike Marshall, Jack Hammer, Dave Alewine, Rick Griffith und Songtitel wie „Barbarian Queen“ , „Omega Man“ oder „Killer“ geben schon Aufschluss, dass es sich hierbei wohl um eine LP mit hohem Spaßfaktor handeln könnte. Und ja, sie macht definitiv Spaß (zumindest mir). Zum musikalischen Vergleich fallen mir spontan drei Bands ein: Medieval, White Pigs und Dresden. Was wir auf diesem Stückchen Vinyl geboten bekommen, ist genialer Power/Heavy Metal mit leicht punkigen Elementen (Härtegrad). Die Band kommt allem Anschein nach aus Columbia, South Carolina, USA und wurde laut Metal-Archives im Jahre 1985 gegründet. Das obskure Plattenlabel mit dem witzigen Titel „Pyle M. High“ ist wohl von der Band erfunden worden. Daher handelt es sich hier um eine Privatpressung aus dem Jahr 1986, die äußerst rar (und leider auch recht teuer) ist. Aber jetzt zum wichtigeren Teil, der musikalischen Ergüsse der Band:

Beginnend mit dem sehr eingängigen und nach vorne preschenden „Barbarian Queen“, geht es über in „Astral Inn“ - der für mich beste Song auf der Scheibe! Man muss ihn einfach mit eigenen Ohren gehört haben. Er ist in Midtempo gehalten und bietet recht untypischen Metal; soll heißen, dass man sowas nicht alle Tage zu hören bekommt und keinem typischen Metal-Song-Rezept folgt. Der Song möchte nach ein paar Durchgängen definitiv nicht mehr aus dem Schädel und verfolgt dich auf Schritt und Tritt.
„Omega Man“ bleibt anfangs nicht wirklich hängen, entfaltet sich jedoch nach mehrmaligem Genuss immer mehr zu seiner vollen Pracht. Vor allem der Mittelpart mit verzerrter Stimme und dem anschließenden Solo find ich richtig klasse! Wie das Ganze im Anschluss wieder zurück zum Anfang springt ist total stark.

„Massacre“ ist ein recht flottes, eingängiges Instrumental, „Killer“ fällt durch seinen untypischen Rhythmus auf. Der sehr eingängige Refrain geht auch nach Tagen nicht mehr aus'm Schädel. „Look At Yourself“ ist ein schön bieriger Mitgröhler (der vom Riff und Tempo sehr große Parallelen zu Medieval aufweist – auch die Screams zwischendurch könnten von einer Medieval Scheibe stammen) und der abschließende Track „This Is The End“ stellt einen starken Kontrast zum restlichen Material dar: Eine kurze Ballade, die anfänglich ein wenig befremdend wirkt, jedoch nach mehrmaligem Anhören durchaus cool kommt.

Tja, und dann ist das Teilchen auch schon wieder vorbei und die Nadel schwenkt zur Seite...schade, ich hätte gern noch mehr von dieser Combo gehört, da sie durchaus Potential hatten. Was aus ihnen geworden ist und wer sie in Wirklichkeit sind bleibt wohl in den streng geheimen Akten des FBI verborgen.

Punkte: 9 / 10


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