Asphyx The Rack (1991) - ein Review von MLSnick

Asphyx: Rack, The - Cover
2
2 Reviews
35
35 Ratings
8.99
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Death Metal


MLSnick
17.07.2012 17:17

Nein, nein, nein. Ich meine, ich habe Deathhammer noch nicht gehört, aber wie kann das RockHard einfach dreist behaupten, das ASPHYX nie besser waren?
Ist es eine reine Promo-Lüge? War der Rezensent so verzückt, das er schlicht und einfach einen Genreklassiker vergessen hatte?
Ich weiß es nicht, doch eins möchte ich klar stellen: ASPHYX waren einmal außerordentlich gut, bzw. sie hatten einen Moment in ihrer Karriere, wo sie ein Album erschufen, welches ich jedes Mal auf's Neue mit gebotener Ehrfurcht anhöre und besser werden sie niemals mehr sein.

Wenn das Intro "The Quest Of Absurdity" ertönt, verstummt alles Menschliche in meinem Geist und verschmilzt mit dieser schwarzgoldenen Eitermasse an außerirdischem, gequältem Hass. Und wenn dann "Vermin" losbrettert und mit ihm erstmals Martin Van Drunens Stimme ertönt, schießen die Freudentränen wie Fontänen der mysanthropischen Glückseeligkeit gegen alles was nicht wasserabweisend ist.
Wer damals dem DeathMetal gewogen war und The Rack hörte, der mochte diese Platte entweder garnicht oder er vergötterte diesen unmenschlichen Batzen. Es gibt sicherlich technisch Besseres in dem Genre, auch wurden schon genialere Songs zusammen auf ein Album verfrachtet, aber The Rack packt dich da, wo der Verstand selten hinkommt.

Das Teil ist roh und garstig und niemals wurden Worte so geil in ein Mikrofon gekotzt, auch nicht von Herrn Drunen selbst! Und vor allem dies macht das Album aus, dieser absolut einzigartig brutale Gesang.
Was aber The Rack ganz klar noch von anderen Veröffentlichungen im ExtremMetal-Sektor abhebt, ist dieses völlig inspirierte Songwriting, das wie pestilenter Schleim direkt aus dem Bauch zu kommen scheint. Die Songs fließen, reißen mit und werfen einen wieder zurück. Es müsste einem fast schlecht werden, wenn diese feinen, rar gesäten Melodien einem dabei nicht das Kleinhirn massieren würden.

Was hier mit Schlagzeug, einem Bass und einer Gitarre an Soundwand aufgefahren wird, ist nur brutal und zugleich perfekt in seiner Konsistenz. Das große Mysterium sind aber diese extrem sparsam eingesetzten Keyboardteppiche, deren Klang aus einer Dimension zu kommen scheinen, wo Gigers Visionen Realität zu sein scheinen.
Wenn in der Mitte des letzten Tracks "The Rack" diese Synthis auf der Bildfläche erscheinen, wird die Gänsehaut bei mir mit normalen Schullinealen nicht mehr meßbar. Dieser fantastische Kniff läutet schließlich das fesselnde Finale ein. Dabei muß ich noch unbedingt erwähnen, das ich den Sound der Synthies aus den 70ern sehr liebe und finde, das dieses Instrument nie besser klang als zu dieser Zeit. Natürlich gibt es da auch Ausnahmen und eine davon sind die Keyboards auf The Rack.

Diese Platte ist einfach für mich das Ding im ExtremMetal-Bereich überhaupt, denn es hat die Härte und Brutalität des DeathMetal und eine Atmosphäre, die selbst die meisten Klassiker des BlackMetals an Unmenschlichkeit übertrifft.
Ich denke nicht, das ASPHYX nochmals an diese Glanztat, die sicherlich jugendlicher Naivität und Spontanität geschuldet ist, nochmal herankommen. Die Holländer sind dazu viel zu straight und "songdienlich" geworden und ihr Debüt ist halt das Gegenteil davon. Auch der Titeltrack des neuen Albums Deathhammer, der zu Promozwecken überall zu finden ist, beweist mir, das die Band mittlerweile ganz anders an die Sache rangeht. Der Song knallt zwar, aber die gewisse Genialität, dieses gewisse Etwas fehlt [wie so oft heutzutage].

ASPHYX waren damals einfach jung und hungrig und alles stimmte. Klänge dieser Art würde ich dann auch unvergleichbar nennen, wobei OBITUARYs Cause Of Death und eviltuell Transformation von SONNE ADAM in der essentiellen Attitüde [?] was Ähnliches haben.
Übrigens gibt es auch eine andere Version, die 1989 ohne Van Drunen am Mikrofon eingespielt wurde, aber ["zum Glück"] zu jener Zeit nicht rauskam, weil die damalige Plattenfirma Pleite ging. Die CD wurde später unter dem Namen Embrace Of Death von Century Media veröffentlicht.

Punkte: 10 / 10


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