Asphyx Last One On Earth (1992) - ein Review von Janeck

Asphyx: Last One On Earth - Cover
1
1 Review
35
35 Ratings
9.21
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Death Metal


Janeck
03.09.2011 11:50

Das niederländische Death Metal Urgestein und Flaggschiff ASPHYX, hat mit den frühen Alben einen ganz ureigenen Death Metal Sound geschaffen, der wie ich behaupten kann, ziemlich einzigartig ist/war!
Die Band um Charismatiker Martin Van Drunen hat mit diesem 40 Minuten langen Weltuntergang einen bis heute kaum erreichten Klumpen Höllenlava auf die Death Metal Welt abgefeuert.
Bereits seit 1987 aktiv, rumpelnden sich ASPHYX im tiefsten Underground bis Anfang der 1990er Jahre durch zahlreiche Demos, bis man 1990 in Martin Van Drunen von PESTILENCE den perfekten Prediger des Untergangs fand.
Wenige Monate später erschien mit „The Rack“ 1991 der erste Großangriff auf die weltweite Death Metal Szene.
Wenn die eingeschworene Death Metal Fangemeinde ihre zittrigen Finger nicht nur nach Schweden und Florida ausgestreckt hätten, wäre „The Rack“ mit Sicherheit erfolgreicher gewesen.
So blieb dieses frühe Meisterwerk vorerst nur für eine eingefleischte Gruppe im Underground vorbehalten.
Bereits mit diesem Debüt erschufen ASPHYX eine Welle der Zerstörung, welche von keiner anderen Death Metal Band in dieser Form produziert wurde!
Ein megabrutaler Gitarrensound vom Ausmaß einer Naturkatastrophe von Eric Daniels, lies die Szene innerhalb erschüttern und ist bis heute immer noch einzigartig!
Brutalster Doom trifft auf eitrig schlürfenden Death Metal inklusive Pestgestank und Verwesung, der wie ein Strudel alles Leben mitreißt.
Ein Jahr später erschien mit „Last One On Earth“ 1992 der Nachfolger und offenbarte eine Grundstimmung, die bis heute unübertroffen ist.
Alles was auf „The Rack“ offenbart wurde, wurde mit „Last One On Earth“ auf die schon fast unerträgliche Spitze getrieben.
Die trostlose Doom-Endzeitstimmung findet auf „Last One On Earth“ ihren Höhepunkt, die verklebt-eitrigen Riffs gehören zu den einzigartigsten Erscheinungen im Death Metal und die alles niederröchelnden Zombielaute von Van Drunen sind bis heute mit die intensivsten Momente in der Geschichte des Death Metal.
Mir ist kein weiteres Death Metal Album bekannt, welches auch nur ansatzweise an die gnadenlose Brutalität von „Last One On Earth“ heranreicht.
Technik, ausgetüfteltes Songwriting und lockere Melodien sucht man hier vergebens, dafür findet man die Erlösung, wenn man sich komplett in der Welt von ASPHYX fallen lässt.
Eric Daniels gnadenlose Monster-Riffs tragen das komplette Album und nehmen alleine schon 50% der Faszination ASPHYX in Anspruch.
Martin Van Drunen röhrt wie ein verschrumpelter Zombie und fräst sich mit seinem Organ durch das meterdicke Riffgebirge, welches durch das einfache aber effektive Schlagzeugspiel von Bob Bagchus zusammengehalten wird.
Konzentrierte Vernichtungsschläge wie „The Krusher“, „Asphyx (Forgotten War)“, „M.S. Bismarck“, „Streams Of Ancient Wisdom“ oder der alles überragende Titelsong (einer der besten Death Metal Songs aller Zeiten!), sind bis heute Unikate des Death Metal und in dieser Form, auch von ASPHYX selber, nie wieder erreicht wurden.
„Last One On Earth“ gehört ohne Widerrede zu den 10 stärksten Death Metal Alben, die jemals in Europa entstanden sind, und hat von seiner Faszination und Kraft auch heute, nach fast 20 Jahren nichts verloren.
ASPHYX erschufen mit diesem Werk ein zeitloses Death Metal Dokument, welches ohne einen perfekten Sound auskommt (für mich wiederum ist dieser perfekt!), kein anspruchsvolles Songwriting besitzt und mit den minimalsten Mitteln einen völlig einzigartigen und nie wieder erreichten Sound kreierte, der mir auch gerade jetzt, beim anhören der Scheibe, Gänsehaut und haufenweise Schauer bereitet.
„Last One On Earth“ ist nicht weniger als eines der gnadenlosesten, tödlichsten und brutalsten Death Metal Alben die die gesamte Szene erleben durfte und darüber gibt es nichts wegzudiskutieren!

Punkte: 9.5 / 10


Warum sind die Cover-Bilder verpixelt?

Bedankt euch bei deutschen Abmahn-Anwälten

Leider passiert es immer wieder, dass Abmahnungen für angebliche Copyright-Verletzungen ins Haus flattern. Ganz häufig ist es der Fall, dass auf dem Frontcover ein Foto oder eine Grafik eines Fotografen oder Künstlers genutzt wird, was dann nur mit dem Namen der Band und dem Titel des Albums versehen wurde. Das ursprüngliche Foto/Kunstwerk ist somit immer noch sehr prominent zu sehen. Die Abmahner nutzen zumeist automatisierte Prozesse, die das Netz nach unlizensierten Nutzungen der Werke ihrer Mandanten durchsuchen und dabei Abweichungen bis zu einem gewissen Prozentgrad ignorieren. Somit gibt es also häufig angebliche Treffer. Obwohl das Foto/Kunstwerk von den Plattenfirmen oder Bands ganz legal für die Veröffentlichung lizensiert wurde, ist dies den Abmahnern egal, ganz oft wissen die ja nicht einmal, was für eine einzelne Veröffentlichung abgemacht wurde. Die sehen nur die angebliche Copyright-Verletzung und fordern die dicke Kohle.

Da Musik-Sammler.de nachwievor von privater Hand administriert, betrieben und bezahlt wird, ist jede Abmahnung ein existenzbedrohendes Risiko. Nach der letzten Abmahnung, die einen 5-stelligen(!) Betrag forderte, sehe ich mich nun gezwungen drastische Maßnahmen zu ergreifen oder die Seite komplett aufzugeben. Daher werden jetzt alle hochgeladenen Bilder der Veröffentlichungen für NICHT-EINGELOGGTE Nutzer verpixelt. Wer einen Musik-Sammler.de Nutzeraccount hat, braucht sich also einfach nur einmal anmelden und sieht wieder alles wie gewohnt.