Success Will Write Apocalypse Across The Sky The Grand Partition And The Abrogation Of Idolatry (2009) - ein Review von Akhanarit

Success Will Write Apocalypse Across The Sky: Grand Partition And The Abrogation Of Idolatry, The - Cover
1
1 Review
4
4 Ratings
7.38
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Death Metal


Akhanarit
10.01.2012 16:27

Death Metal hat sich ganz schön gewandelt mit den Jahren. Nicht nur haben die Bands eine ordentliche Portion Härte drauf gelegt (wie viel davon rein mit studiotechnischen Hilfsmitteln getrickst wird, sei mal dahin gestellt), auch die Bandnamen haben sich zu kleinen Romanen entwickelt. So auch bei den Florida – Death(grind)ern Success will write apocalypse across the sky, die uns mit THE GRAND PARTITION AND THE ABROGATION OF IDOLATRY einen fiesen Brocken vor die Füsse werfen, für den man echt in (zerstörerischer) Stimmung sein muss, will man ihn denn wirkich erklimmen. Rein von den musikalischen Fähigkeiten der Musiker kann man nicht wirklich meckern. Die relativ kurz gehaltenen Songs (2 – 3 Minuten in aller Regel) kommen direkt zum Punkt, was hier aber leider ein wenig schade ist. Auf Songeinleitungen in Form ein paar geiler Riffs hat man nahezu gänzlich verzichtet, weswegen einem die beiden Frontbrüllmücken John Paul Collett II und Ian Sturgill gleich anbrüllen und auf Streichholzgrösse stutzen. Worauf diese letztendlich hinauswollen, bleibt wohl auch ein Rätsel. Genau wie die vertrackten Frickeleien seitens der Instumentalfraktion. Ja Jungs, ihr könnt spielen, ja, ihr seid angepisst und ja, es ist reichlich unoriginell, was ihr hier verbrochen habt. Lustigerweise macht es mir trotzdem Spass, mir diesen vertonten Weltuntergang anzuhören, aber dieses Album hat einige erhebliche Störfaktoren: diese unsäglich beschissenen „Instrumental – Stücke“, die zum einen überhaupt nicht instrumentiert wurden, sondern aus lieblos eingefügten Samples vermutlich schlechter Filme bestehen und bei denen man sich die ganze Zeit fragt: was soll das denn?

Beim Zweiten ertönt dann wenigstens noch eine (verständliche) Stimme, die etwas gegen Religion zu haben scheint. Unterschreib ich sofort, aber bitte nicht in diesem Kontext… Ganz tolle Leistung. So reisst man ein Album auseinander und zerstört in Sekunden, was man sich zuvor aufgebaut hatte. Als wenn das noch nicht alles wäre, gibt’s am Ende auch noch einen über 8,5 Minuten langen Hidden Track, der gar keiner ist, da er a) aus einem eigenen Songslot besteht und b) permanent Geräusche zu hören sind. Diese werden dann mit der Zeit immer penetranter und sogar so schlimm, dass ich ernsthaft leiser machen musste, weil ich sonst unter meinen Kopfhörern physische Schmerzen verspürt hätte. Wenn euch nichts mehr einfällt, lasst diesen Mist doch einfach weg.

Am Ende haben wir also ein ca. 40 Minuten langes Album, von dem man getrost 15 Minuten hätte streichen können, dann aber nur Musik für Freunde mathematischer Gleichungen oder reinen Tech – Knüppel Fetischisten bekommt, denen Komplexität wichtiger ist als jedes Feeling, Melodie und Eigenständigkeit.

Die Produktion ist ganz ordentlich, denn man hört immer noch jede Menge Feinheiten heraus und sogar die Vocals sind noch verständlich (wenn man sich in diesem Genre heimisch fühlt, versteht sich). Das Cover der CD ist zwar nicht spektakulär, aber geht schon in Ordnung. Habe ich noch was vergessen? Ach ja: wenn ich in Zukunft an Florida Death Metal denke, denke ich sicher nicht an Success will write apocalypse across the sky. Wer auf die erste All shall perish oder dergleichen steht, kann aber ruhig mal ein Ohr riskieren. Wer sich THE GRAND PARTITION AND THE ABROGATION OF IDOLATRY gekauft hat, dem empfehle ich, sich diese CD nochmals zu brennen, aber ohne die nervtötenden Passagen und sich den Rohling mit in die Hülle zu legen (obenauf, damit man nicht aus Versehen das Original in die Anlage legt). Dann kann man sogar Gefallen daran finden.

Punkte: 6 / 10


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