Man hört die Wurzeln bei ZZ-Top und den Allman Brothers in den Kompositionen, während die Texte von Henni Nachtsheim und Ali Neander ganz klar auf Spaß und Party zielen. Gleich der Opener, dessen Gitarrenarbeit und Tempo stark an "Two Hearts" von Springsteen erinnert, gibt das Motto der Scheibe vor:"Volle Lotte wieder mal: So'n richtig hysterisches Fest wie beim allerersten Mal - feiern bis zum Attest!". Die Gitarren von Ali Neander und Raimund Salg dominieren ganz klar die Scheibe, aber auch Henni Nachtsheim's Saxophon spielt eine tragende Rolle mit Riffs und Soli. Auch unüberhörbar Mob Böttcher am Schlagzeug.
Die Texte nehmen pointenreich diverse Themen auf's Korn, sei es die vergeblichen Bemühungen eine Beziehung zu retten (Frach mich net), das Loblied auf den heimischen Badesee (St. Tropez am Baggersee), die allgegenwärtige Obrigkeit (Wenn Bullermann kommt) oder den Loudness-Krieg im KFZ (Du und mein Autoradio). Der ein oder andere Seitenhieb auf Esoterik, Alternative und die Sponti-Szene, wie auch auf "Birne" Helmut Kohl - und nichtmal der Papst wird verschont! - geben dem ganzen Würze, machen aber auch klar, daß diese mehr spaßeshalber ausgeteilt werden.
Am Ende bleibt als Fazit, daß hier sieben Könner an ihren Instrumenten mit viel Spaß an der Sache ein rockiges Gute-Laune-Album fast ohne Durchhänger eingespielt haben. Beim 40-Jahre-Jubiläumskonzert in wenigen Tagen in Offenbach wird sicher mehr als die Hälfte der Albumtracks im Set sein - wer dabei sein kann, wird seine Freude dran haben ...
Punkte: 9.5 / 10