Denn genau da gehören sie hin, und das hört man jedem Ton des Albums "Straight Out The Alley" an. Das Album atmet Clubatmosphäre und ist so authentisch wie es auf Konserve gebannte Musik nur sein kann. Die Londoner haben mit ihrem zweiten Album aus Uptempo-Rock gemischt aus Punk, Rockabilly und Ska elf Songs lang einen wunderbaren Trink-, Tanz- und Feiersoundtrack abgeliefert, der eigentlich nur noch durch die leibhaftige Aufführung getoppt werden kann.
Der Ska-Beginn des Titelliedes, der Cowpunk von 'This World', eine Art Almabtrieb mit Iro in der klassischen Ur-Punk Stampede, schneller Country-Folk-Punk wie in 'Cast Ya Mind Back' oder der grundlegende Rockabilly von 'Victim Lives Another Day' lassen keinen Fuß unbewegt. Hier schwappt das Bierglas ganz von selbst über, und das Grinsen will 36 Minuten lang nicht mehr verschwinden. Von "All my friends are 'Lunatics’” bis hin zu 'Drink Till You Drop' versprüht das Album Spielfreude wie ich sie lange nicht mehr gehört habe. Abwechslung wird groß geschrieben, die Songreihenfolge ist perfekt arrangiert, und gelegentliche Überraschungen wie Bläser, Folkeinflüsse, sogar Reggae lockern den Reigen auf.
Einzig das lange Stück‚ 'Here We Go Aagin', das eigentlich zwei Stücke aneinandergereiht ist, ist sehr langweilig. Die Scheibe hätte etwas Besseres verdient als Rausschmeißer als ödes SLADE-am-Lagerfeuer-Gedudel, aber das kann den Gesamteindruck nicht stark trüben, denn die Spielzeit der anderen elf Songs ist bereits im grünen Bereich für dieses Genre, also tut es nicht weh, einfach wieder von vorne anzufangen und die Bierflecken im Teppich zu vergrößern.
Einfach ergeben und Ja-sagen wenn THE GRIT auffordern: "Let Me Take You For A Ride". Und am Ende stimmen alle mit ein: "You think I am a fuck-up, I think you are insane”. Right.
Punkte: 8.5 / 10