Frittenbude Nachtigall (2008) - ein Review von Monolith

Frittenbude: Nachtigall - Cover
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8.25
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Elektronische Musik: Acid, Electro


Monolith
20.04.2016 17:19

Frittenbude sind eine deutsche Elektropunk-Band, einst aus Niederbayern, mittlerweile in Berlin ansässig. Ich war bei der Bezeichnung "Elektropunk" wirklich sehr gespannt, was mich erwarten würde, zumal (guter) Punk eher von rauher und einfacher Musikgestaltung geprägt ist, auf die meist gesellschafts- und sozialkritische Texte mit Biss gesungen werden. Das jetzt im Electronicgewand, das dürfte sehr heiter werden!

Was gleich beim ersten Lied auffällt ist der ziemlcih Laune machende Sound des Beats. Auch was den Gesang angeht, so kann ich mich nicht beschweren, denn Punksänger gehören in diesem Fall generell eher zu der untalentierten und schlechten Sorte. Hier allerdings haben wir es nicht einmal mit richtigem Gesang zu tun, sondern gesprochenen Texten, auch nicht Rap, sondern einfach nur unrhythmisch, nicht auf den Beat passende Textpassagen. Das ist auch nicht sonderlich schlimm, wer Musik dieser Art kennt wie beispielsweise von Deichkind, der gewöhnt sich recht schnell daran und die enorm groovigen Beats machen fast alles wieder gut was die Fronter solcher Gruppen versauen.

Was mir hier aber enorm auf die Nerven geht ist, dass auf solche coolen Beats solche beschissenen Texte eingesprochen werden. Ich meine ernsthaft? Sowas nennt man heutzutage Punk? Irgendwelche sinnlos zusammengelaberten Textfetzen, bei denen zwischen den Zeilen Partys und Drogen gefeiert werden? Ok, die Bezeichnung Punk haben Frittenbude für den ein oder anderen entweder ausgelutschten oder zum Fremdschämen Zweizeiler, der eben wieder auf total linkem Kurs ist. Das Trio engagiert sich auch bei Aktionen gegen Rechtsextremismus und so weiter, da denke ich spielt das Image mehr in die Genrebezeichnung als die Musik selbst.

Sorry, aber ich glaube sowas kann man wirklich nur in Deutschland abfeiern! Ich hab mich durch die erste Hälfte ihres Debüts "Nachtigall" quälen müssen, denn was Frittenbude von der lyrischen Seite her machen ist wirklich auf Cindy aus Marzahn/Mario Barth Niveau. Ich komme mit dem Geschwurbel überhaupt nicht klar und ehrlich gesagt gönne ich mir als kleineres Übel lieber eine Deutschrap-CD als dass ich mir sowas weiter antue... Das ist wirklich ganz übel! Ich kann nur hoffen, dass es sich bei Frittenbude ähnlich verhält wie bei Audioslave und das Debütalbum einfach nur ein Anfängerfehler war, und sich auch Frittenbude auf dem 2. Album doch gemacht haben.

Die 4 Punkte gibt es nur für die netten Beats. Hätten sie lieber mal ein Instrumentalalbum rausgebracht, hätte eher getaugt.

Punkte: 4 / 10


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