Schon zu Beginn der Scheibe kommt, durch das Intro von "The Gardeners Of Eden", dunkle Schlachter-Stimmung auf, und gleich fällt auf, das die Band diesmal, neben der Texte, vor allem ein Fokus auf die instrumentale Arbeit gelegt hat, denn das was hier zelebriert wird, lässt Beneath The Massacre oder The Faceless alt aussehen. Die Gitarren sägen und frickeln abartig, immer aber mit Sinn und Struktur, es kommt nie das Gefühl auf, als wurde hier sinnlos drauf losgebolzt. Travis' Gesang variiert von tiefen Growls zu derben Frog-Noises und auch Pig-Squeals bis hinzu abartigstem undefinierbaren Gesang, schon Black-Metal ähnlich teilweise. Der neue Drummer David ist ein richtiges Drum-Monster, und die High-Speed Gitarren-Soli sind auffallend melodisch ausgefallen, sie klingen fast schon als wären sie für klassiche Heavy Metal Songs geschrieben, nur viel schneller gespielt. Der Bass ist hingegen leider etwas untergegangen, manchmal hört man ihn direkt, ein anderes mal sucht man ihn vergebens, ohne das die Songs dabei unvollständig oder trocken klingen. Mit dem Titelsong, bieten Cattle Decapitation sogar ein ruhiges Stück, aber keine Angst, es gibt keine Schnulzen-Ballade, es handelt sich lediglich um ein Instrumental, das einerseits sehr verstörend und angsteinflößend klingt, anderseits aber schon wieder entspannend ist. Diese Stimmung kommt wohl auf, da man zwischen soviel Hass und Wut, ein solches Zwischenspiel nicht erwartet hätte. Gerade dieses Liedchen eignet sich perfekt um den Rausschmeißer "Regret & The Grave" einzuleiten, der zunächst sehr ruhig, mit langsamen Rhythmus und Geigen, ja eine von Geigen gespielte Melodie enthält, bis dann abrupt ein Tempowechsel kommt, und der Song zu einem wahren Nackenbrecher wird. Danach kommen noch mehr Tempowechsel die man nicht erwartet, was den Song so unheimlich geheimnisvoll macht, und man sagen kann das Cattle Decapitation mit diesem Titel einen wahrhaftigen Ohrwurm geschrieben haben. Leider ist das ganze nach 36 Minuten dann auch schon vorbei, aber wofür gibt es den Repeat-Knopf?
Fazit: Wer auf abwechslungsreichen, technischen und brutalen Deathgrind steht, der zu dem auch noch Messages im Text hat und sauber produziert ist, der ist bei "The Harvest Floor" genau an der richtigen Adresse! Fünf Sterne für ein fast unerreichbares Massaker einer Death Metal Scheibe.
Punkte: 9.5 / 10