King Diamond Them (1988) - ein Review von bloodfreak

King Diamond: Them - Cover
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1 Review
45
45 Ratings
8.99
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Heavy Metal, Progressive Metal


bloodfreak
04.06.2008 18:40

Wir schreiben das Jahr 1992 als ein 12 Jähriger, metalhungriger Junge ein Tape bei seiner Schwester im Zimmer fand: KING DIAMOND – „THEM“ / CONSPIRACY.

Ich wusste dieses Tape hat ihr damaliger Freund liegen lassen. Ich kannte den Namen King Diamond und dachte es sei ganz ganz harter Stoff, da der gute Mann ständig in Horror-Make-Up rumlief und mit umgedrehten Kreuzen behangen war.

Interessiert schob ich das Tape in meinen kleinen schwarzen „Sanyo-Kassettenrecorder“ und drückte gespannt die „START“-Taste. Tja, kennt ihr das, wenn man vor ein paar Minuten noch ein anderer Mensch war und die Welt sieht nach einem Song oder einem Album ganz anders aus? Mir ging es so!

Schon das Intro „Out From The Asylum“ mit diesem kranken Klavierstück bietet beste Horroratmosphäre. Das anschließende „Welcome Home“ ließ mir den Atem stocken. Sowas hatte ich noch nie zuvor gehört: Die Vocals waren so dermaßen krass, die Solos waren so scharf und einzigartig und die Atmosphäre der Scheibe ist abartig düster!

Weiter geht es mit den Songs „The Invisible Guests“, „Tea“, „Mothers Getting Weaker“, „Bye, Bye Missy“, „A Broken Spell“, „The Accusation Chair“, dem fantastischen Instrumental “Them”, “Twilight Symphony” und dem abschließenden Outro “Coming Home”. JEDER SONG IST EINE MACHT! JEDES SOLO SITZT UND LÄSST MICH NIEDERKNIEN! DIE VOCAL-PERFORMANCE DES KING IST NUR NOCH MIT EINEM WORT ZU UMSCHREIBEN:“WAHNSINN!“

Ich könnte glaub ich ein Buch über diese Platte schreiben....kann jede Passage in- und auswendig (das Textblatt bietet sich auch als Bettlektüre an, da wir hier eine komplette Horrorstory geboten bekommen. Wie übrigens bei jedem King Diamond Album – bis auf zwei Ausnahmen, da es sich dort nur um Kurzgeschichten handelt und der Rest unabhängige Songs sind).

Ich möchte dennoch einen Song extra hervorheben, da es sich hierbei um etwas ganz außergewöhnliches handelt: „THE ACCUSATION CHAIR“ – geht vielleicht beim ersten Mal hören etwas unter, da man eher auf Songs wie „Tea“, „Mother's Getting Weaker“ oder „Bye, Bye Missy“ aufmerksam wird.

Bei „The Accusation Chair“ handelt es sich im Grunde um 2 Songs, die getrennt werden durch einen absolut kranken Mittelteil, indem die Dämonen förmlich aus den Boxen springen und „Them“ direkt in dein Zimmer tritt!

Der erste Teil wird durch zwei Stimmlagen gesungen – etwas kratzig, tief und melodisch hoch, ab 1:52 kommt dann dieser kranke Dämonenpart und es schließt sich ein für King Diamond untypischer Part an, da er durchweg nur tief gesungen wird. Bevor die Vocals einsetzen hört man jedoch zwei ziehmlich geniale Soli von Andy und Pete. Danach folgt dann dieses atmosphärische „Them“....

Eine Wahnsinns-Platte! Von der ich auch nach 17 Jahren konstantem Hören nicht genug bekommen kann. Ich setze alle King Diamond Scheiben auf GOTT-STATUS, aber „THEM“ und „ABIGAIL“ sind für mich sogar noch „ÜBERGOTT-STATUS“.

Noch ein Kommentar zum genialen Coverartwork von Thomas Holm (der in den 80ern alle King Diamond Alben gezeichnet hat): Es ist absolut atmosphärisch und man kann viele Details der Horrorstory entdecken: Das Haus "AMON", die zerbrochene Teekanne, den Rollstuhl von Oma, den Vollmond, den Rauch aus dem Kamin, die Axt (auf der Rückseite), den Wald (auch auf der Rückseite) und man kann sogar "Them" aus einem der Fenster blicken sehen!)

Punkte: 10 / 10


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