Manilla Road Crystal Logic (1983) - ein Review von MLSnick

Manilla Road: Crystal Logic - Cover
1
1 Review
59
59 Ratings
9.55
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Epic Metal, Heavy Metal


MLSnick
30.07.2012 16:48

In der Metal-Szene werden als Klassiker ja eigentlich immer die üblichen Verdächtigen genannt und so bleibt man nicht selten immer bei den selben alten Sachen und drückt sich mit zweifelhaftem Vergnügen auch mal was Neuerschienenes in die Hörgänge.
Nur ganz selten kommt es dann aber mal vor, das in diversen Interviews oder in ambitionierten Fangesprächen Namen vermeintlicher Kultalben fallen, wo man sich am liebsten direkt verdrücken möchte, um deren Genialität mal unverbindlich anzutesten.
Ich hätte wahrscheinlich mein ganzes, musikhungriges Leben ohne "Crystal Logic" verbracht, wenn da nicht die ein oder andere respektable Undergroundband diese Perle als Meilenstein angepriesen hätte. Ich kann mir das heute gar nicht mehr vorstellen, wie es mir passieren konnte, fast 20 Jahre an diesem Wunderwerk inspirierter Metalmusik vorbeigelebt zu haben.
Schon der erste richtige Song reißt direkt mit und zeigt, das nicht jeder eine Einladung von Herrn Warrior aus der Schweiz haben musste, um keltisches Frost-Riffing auf Platte zu schmieden. Eigentlich ist "Crystal Logic" die erste Scheibe, die so einen Sound zu haben scheint. Sollte ich mich da irren und das könnte gut sein, bitte ich um Berichtigung.
Also wir haben diese wahnsinnig geilen Gitarren und dann dieser einzigartige Gesang, der nicht selten an Eric Fish von SUBWAY TO SALLY erinnert, wobei der Sänger MANILLA ROADs da sehr viel variabler zur Sache geht. Abrissbirne Nummer Zwei gibt's so leider nur als CD-Bonustrack [und auf dem HR-Re-Issue], also fehlt einer der fantastischsten Tracks auf dem Originalalbum, denn dieser wurde damals für irgend einen Sampler verpfeffert. "Flaming Metal System" ist einfach ein dermaßen geiles Stück, daß ich eigentlich schon viel lieber die ReIssue-CD hätte, als die Original-LP, aber eviltuell erbarmt sich ja mal jemand und bringt dieses Meisterwerk endlich mal wieder auf Vinyl [ist ja geschehen, danke HighRoller!!!].
Nummer Drei ist der Titeltrack und der knallt wie Sau. Hätte ich als Metalfan 1983 so was vorgesetzt bekommen, hätte ich wohl die meisten anderen Jammerrillen meiner Sammlung im akuten Irrsinn geopfert. Auch hier fällt mal wieder der über alles erhabene Gesang auf [ich kenne leider den Namen des Sängers nicht]. Was für'n episches Stück Geilheit!
Dann beginnt die Langrille aber leider etwas an Genialität zu verlieren, obwohl "Feeling Free Again", "The Riddle Master" und "The Ram" beileibe keine schlechten Songs sind, nein, nein, nein! Aber dann kommt sie, die Übergranate, das auf einem Riff basierende "The Veils Of Negative Existence". Was für ein Hexengebräu, was für eine Magie! Die Geburtsstunde des wahren Dooms! Immer wieder zwei geballte Fäuste gen Himmel wert! Geil, geil, geil!
Und somit wären wir dann beim letzten Track, der erst unschuldig mit Akustikgitarre daher kommt und schon so nicht schlecht klingt. "Dreams Of Eschaton" könnte man schon fast als "Stairway To Heaven" des TrueMetals nennen, denn nach der Akustikeinlage wird wieder voll das CELTIC FROST-Riffing gegen die Ohrläppchen gehämmert. Bei solchen Klängen muß man einfach... also ne... das ist doch...
Wer die Platte noch nicht kennt: Anhören! Niederknien! Um Verzeihung bitten! Bitterlich weinen!
MANILLA ROAD: Crystal Logic HIER HÄNGT DER HAMMER! Absolutes Pflichtprogramm!

Punkte: 8 / 10


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