Pestilence Spheres (1993) - ein Review von Thrashecutioner

Pestilence: Spheres - Cover
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1 Review
29
29 Ratings
7.16
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Death Metal, Jazz Metal, Progressive Metal, Thrash Metal



29.08.2012 02:32

"Spheres" ist das letzte Album abgesehen von der Best-Of "Mind Reflections", das Pestilence vor ihrer Auflösung 1994 auf die Welt losließen. Wer sich wundert, warum die allgemeine Bewertung gegenüber den anderen Alben der Band abfällt, sollte sich das Werk einmal zu Gemüte führen: Dissonante, kranke Riffs treffen auf sphärische Synthieteppiche treffen auf melodische Soli treffen auf abstrakte Rhythmen treffen auf Schlagzeug und Bass, die gleichberechtigt neben den Gitarren spielen. Der Burnssche Markensound, der den vorigen Output der Band zierte, ist einem eigenartig unmetallisch, fast rockig klingenden Mix gewichen. Effekte verunstalten manches Instrument und die Stimme Patrick Mamelis bis zur Unerkennbarkeit. Wo vorher Tod, Blut und Gore herrschte, machen sich philosophische Texte breit. Das ist kein Death Metal mehr, das ist dissonanter, knallharter Prog Rock mit jazzig angehauchten Einlagen und deathigen Vocals.

Stellt man sich darauf ein und macht man sich frei von der Death-Metal-Erwartungshaltung, entführen Pestilence eine halbe Stunde lang in andere Sphären (höhö, Wortwitz). Manchmal wird es überladen (die höllischen, völlig gegeneinander laufenden Rhythmen im Refrain von "Multiple Beings") und selten schlichtweg zu verkopft (Das Instrumental "Aurian Eyes"), aber den meisten Songs geht der rote Faden nicht ab. Die Platte ist trotz aller Unkonventionalität schön eingängig.

Auf jeden Fall sollte man als für Neues offener Fan von Death Metal und Progressivem vor dem Kauf einmal reinhören, denn dieses Album zählt definitiv zur Kategorie "entweder man liebt es oder man hasst es".
Ich habe mich für Ersteres entschieden.

PS.: Hier ist auch die remasterte Version empfehlenswert, die dem Original in Sachen Dynamik in nichts nachsteht!

Punkte: 8.5 / 10


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